[239] 20. pratijńā-siddher li gam Āēmarathyaḥ
als Zeichen der Bewährung der Verheissung, meint Āēmarathya.

[239] Es findet sich in unserer Stelle die Verheissung, dass durch die Erkenntnis des Ātman diese ganze Welt erkannt werden solle (Bṛih. 2, 4, 5), wie es denn auch heisst: »dieses Weltall ist was dieser Ātman ist« (Bṛih. 2, 4, 6.) Es ist die Bewährung dieser Verheissung, welche angedeutet wird durch das Zeichen, dass [mit allem andern auch] der durch das Wort »lieb« gekennzeichnete [also individuelle] Ātman hier als das, was man sehen u.s.w. solle, erwähnt wird. Wäre nämlich der individuelle Ātman von dem höchsten verschieden, so wäre, auch nach Erkenntnis des höchsten Ātman, damit der individuelle Ātman noch nicht erkannt, und die Verheissung, dass durch Erkenntnis des einen alles erkannt werden solle, würde sich nicht bewähren. Somit findet um der »Bewährung der Verheissung« willen der Ausgang von dem Punkte aus statt, wo die individuelle und die höchste Seele in eins zusammenfallen; so meint der Lehrer Āēmarathya.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 239-240.
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