[337] 14. nityam eva ca bhāvāt
auch weil eben sie [die Bewegung u.s.w.] ewig sein würde.

Ferner müsste man annehmen, dass die Atome ihrer Natur nach entweder in Bewegung oder in Ruhe oder beides oder keines von beiden seien, indem eine andere Möglichkeit nicht denkbar ist. Aber auf alle vier Arten geht es nicht. Gesetzt nämlich, der natürliche Zustand wäre die Bewegung, so würde eben die Bewegung ewig dauern, und die Weltvernichtung nicht möglich sein. Wäre hingegen der natürliche Zustand die Ruhe, so würde eben die Ruhe ewig sein, und eine Weltschöpfung unmöglich werden. Beides aber zugleich als den natürlichen Zustand anzunehmen, wäre wegen des Widerspruchs eine Ungereimtheit. Soll endlich der natürliche Zustand der Atome in keinem von beiden bestehen, und man nimmt, da Bewegung und Ruhe eine bewirkende Ursache erheischen, als diese bewirkende Ursache etwa das Unsichtbare (adṛishṭam) an, so würde, weil dasselbe ewig vorhanden ist, auch die Bewegung eine ewige sein; soll hingegen in dem Unsichtbaren u.s.w. nicht das Wesentliche der Sache liegen, so würde eine ewige Unbewegtheit als Folge sich ergeben. Auch darum also ist die Theorie von den Atomen als Weltursache unannehmbar.

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 337.
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