Zweites Adhikaraṇam.

[330] Die Lehre von der Urmaterie als Weltursache wäre widerlegt; und es käme jetzt darauf an, auch die Lehre von den Atomen als Weltursache zu widerlegen. Und zwar ist zunächst auf einen Einwurf zu antworten, welcher von Seiten des Verteidigers der Atome als Weltursache gegen den Anhänger des Brahman ausgeklügelt wird. Die Behauptung der Vaiēeshika's ist dabei folgende: ›die Qualitäten, welche der ursächlichen Substanz inhärieren, erzeugen in der bewirkten Substanz neue, ihnen gleichartige Qualitäten, indem die Erfahrung zeigt, wie z.B. aus weissen Fäden auch ein weisses Tuch erzeugt wird, während sie das Gegenteil nicht zeigt. Soll daher das geistige Brahman für die Ursache der Welt gelten, so muss auch der Wirkung, d.h. der Welt, die Geistigkeit inhärieren. Nun zeigt sich aber, dass dem nicht so ist. Folglich kann das geistige Brahman nicht die Ursache der Welt sein.‹ – Diese Behauptung pariert der Lehrer durch folgenden Sūtratitel:

Quelle:
Die Sūtra's des Vedānta oder die Ēārīraka-Mīmāṅsā des Bādarāyaṇa. Hildesheim 1966 [Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1887], S. 330.
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