[Kommentare]

[430] 1. »Eine Wirkung«, wie ein Topf u.s.w. ist »vorher«, vor seiner Entstehung »nicht seiend«, weil es nicht gebräuchlich ist, Bewegungen und Eigenschaften darauf anzuwenden. So wie nach der Entstehung des Topfes es gebräuchlich ist, Bewegungen und Eigenschaften darauf anzuwenden, wie wenn man sagt, der Topf steht, der Topf bewegt sich, der Topf ist schwarz u.s.w., so giebt es vorher (vor seiner Entstehung) nicht eine solche Anwendung. Deshalb ist die Ansicht, dass die Wirkung (vor ihrer Entstehung) da sei, widerlegt, und die Nicht-Existenz des Topfes [423] vor seiner Entstehung steht fest. Diese Nicht-Existenz ist durch ihr Gegentheil hervorgebracht; wie gäbe es sonst, wenn er (der Topf) nach der Ursache existirte, nicht wieder eine Hervorbringung des Hervorgebrachten? Auch die Wahrnehmung: Hier wird jetzt ein Topf da sein, ist ein Beweis der vorhergehenden Nicht-Existenz. V.

2. So wie vor der Thätigkeit der Ursache durch Wahrnehmung und Schluss das Nicht-Sein der Wirkung bewiesen wird, so wird auch nach der Thätigkeit einer zerstörenden Ursache, eines Hammers u.s.w., durch Wahrnehmung und Schluss eine seiende Wirkung, z.B. ein Topf, als jetzt nicht-seiend bewiesen. Diese Nicht-Existenz heisst Zerstörung; denn es giebt ein solches Wissen wie: der Topf ist vernichtet, zerstört; der eben gehörte Ton »Ga« ist jetzt nicht da. U.

3. »Das Seiende« muss hinzugefügt werden. Von dem Nicht-Seienden ist das Seiende verschieden. Weshalb? Die Antwort ist »Weil keine Anwendung von Bewegung und Eigenschaft (auf das Nicht-Seiende) Statt findet«. Zur Zeit der Zerstörung. ist nämlich der Topf nicht vorhanden; es giebt keine Anwendung wie: Der Topf ist da; jetzt hat der Topf Farbe; bringe den Topf u.s.w.; deshalb, weil es ihm entgegengesetzt ist, ist das Seiende etwas von dem Nicht-Seienden Verschiedenes. U.

4. Wo das Seiende, wie ein Topf u.s.w. wie ein Nicht-Seiendes zur Anwendung kommt, da wird die Nicht-Existenz der Identität vorgestellt. Es giebt nämlich eine solche Vorstellung wie »das nicht-seiende Pferd ist die Identität des Rindes«, »das nicht-seiende Rind ist die Identität des Pferdes«, »das nicht-seiende Gewebe ist die Identität des Topfes«, »der Nicht-Topf ist das Gewebe, das Nicht-Pferd ist das Rind, das Nicht-Rind ist das Pferd« u.s.w. Demnach in dieser Vorstellung ist das Rind die gegenseitige Nicht-Existenz des Pferdes, der Topf die gegenseitige Nicht-Existenz des Gewebes. Deshalb ist die gegenseitige Nicht-Existenz offenbar ein anderer Name für die Nicht-Existenz der Identität; hier ist diese Identität durch das Gegentheil bestimmt, und jene Nicht-Existenz ist die gemeinschaftliche Beziehung für das Gegentheil; denn es giebt solche Vorstellung wie: der Topf ist nicht der Erdboden; zu gleich ist sie (die Vorstellung) unabänderlich; denn es ist unmöglich, dass der Topf und das Gewebe jemals identisch würden. U.

[424] 5. »Das davon«, von den vorhergenannten drei Arten der Nicht-Existenz, verschiedene Nicht-Seiende, ist das Nicht-Seiende, d.h. das absolute Nicht-Seiende. Der vollständige Sinn demnach ist, die Nicht-Existenz, welche von den genannten drei Arten der Nicht-Existenz verschieden ist, ist die absolute Nicht-Existenz. Unter ihnen hat die Vorher-Nicht-Existenz eine spätere Gränze, die Zerstörung eine frühere Gränze, die gegenseitige Nicht-Existenz eine gemeinschaftliche Beziehung zum Gegentheile; die absolute Nicht-Existenz, als entgegengesetzt den drei anderen Arten, ist eine vierte Art. U.

Die absolute Nicht-Existenz ist die vierte Art der Nicht-Existenz, und unveränderlich. Die Meinung der älteren Schule ist, dass die drei Arten, nämlich das Gegentheil, die frühere Nicht-Existenz und die Zerstörung der absoluten Nicht-Existenz entgegengesetzt sind, dass die Vorstellungen: »In dem rothen Topfe ist keine schwarze Farbe«, »in dem schwarzen Topfe ist keine rothe Farbe«, in die Zerstörung und die vorangehende Nicht-Existenz eingeschlossen seien. Die neuere Schule aber meint, dass die Zerstörung und die vorangehende Nicht-Existenz nicht der absoluten Nicht-Existenz entgegengesetzt seien, deshalb wäre auch mit einer Bestimmung der Zeit, wie einer Zerstörung u.s.w., die absolute Nicht-Existenz vorhanden. Sie sagen, wo nach einem Orte ein Topf u.s.w., der vorher (von da) fortgenommen, wieder hingebracht würde, da fände, wegen des Nicht-Vorhandenseins der Verbindung der Nicht-Existenz der Zeit des Topfes zur Zeit des Seins des Topfes, kein Wissen der absoluten Nicht-Existenz Statt. Einige aber behaupten: Wo an einem Orte vorher ein Topf u.s.w. gestanden hätte, nachher hinweggenommen und wiederum zurückgebracht wäre, da fände eine vierte Art der Verbindungs-Nicht-Existenz unter dem Namen der Zeit-Nicht-Existenz Statt, deren Charakter es wäre hervorzubringen und zu zerstören, nicht aber absolute Nicht-Existenz. V.

6. (Ein solches Wissen) wie »der Topf ist vernichtet«, »der Topf ist zerstört«, »der Topf ist jetzt zerstört«, ist eine Vorstellung der Wahrnehmung. Hier wird ein Beispiel gegeben, »gleich der Wahrnehmung des Entgegengesetzten«. Wie es von dem Entgegengesetzten, dem Topfe u.s.w., eine deutliche Wahrnehmung giebt, so auch von der Zerstörung desselben. Hier wird die Ursache angegeben »weil keine Wahrnehmung des Gewesenen da ist«, weil es keine Wahrnehmung giebt des Gewesenen, des nach seiner Entstehung [425] zerstörten Topfes. Hiermit wird (auch) die Nicht-Auffassung des Angemessenen ausgesagt. Hier findet nun folgende Hilfs-Ueberlegung Statt: Wäre der Topf hier wirklich vorhanden, so würde er, gleich dem Erdboden, gesehen werden; er wird aber nicht gesehen; deshalb ist er nicht wirklich vorhanden. Eine andere Mit-Ursache wird angegeben, »weil die Erinnerung an das Gewesene Statt findet«, d.h. weil die Erinnerung an das gewesene Entgegengesetzte, einen Topf u.s.w. Statt findet, und hiermit ist die Erinnerung des Gegentheils (nämlich des vorhin dagewesenen Topfes u.s.w.) ausgesagt. U.

7. »Bei der Nicht-Existenz«, d.h. bei der früheren Nicht-Existenz, – der Ausdruck Nicht-Existenz, welcher das Allgemeine aussagt, hat hier den Sinn des Besondern, – findet auf dieselbe Weise Wahrnehmung Statt. Wie bei der Zerstörung durch die Verbindung mit dem Sinne, durch die Nicht-Auffassung des Angemessenen und durch das Wissen des Gegentheils Wahrnehmung entsteht, so auch bei der früheren Nicht-Existenz. – Wird nun eingewandt: Die frühere Nicht-Existenz hat keinen Anfang. Weshalb wird nun nicht aus diesem Grunde lange vor dem Entstehen der Verbindung der beiden Hälften eines Topfes die Nicht-Existenz wahrnehmbar, indem die genannten Ursachen schon zu der Zeit vorhanden sind?, so lautet die Antwort, »weil die Existenz wahrgenommen wird«, und Existenz bedeutet, nach der Herleitung, es ist, existirt etwas daraus, die Bestandtheile (sâmagrî) ... Demnach weil am genannten Orte die Bestandtheile der letzten Ursachen nicht da sind, so ist auch die Wahrnehmung der früheren Nicht-Existenz nicht da. Das »Auch« dient, um die Wahrnehmung der Nicht-Existenz eines Uebersinnlichen, wie der Luft u.s.w. zu verbieten, und damit ist auch die Angemessenheit des Gegentheils eingeschlossen. V.

8. Der vollständige Sinn ist: »Dadurch«, durch die Angabe der Vorstellung der Zerstörung und der früheren Nicht-Existenz, wie z.B. der Nicht-Topf ist das Gewebe, das Nicht-Rind ist das Pferd, das Nicht-Verdienst ist das Glück u.s.w. erklärt, d.h. ausgesagt Demnach auch bei der Wahrnehmung der gegenseitigen Nicht-Existenz sind die Ursachen die Besonderheit der Verbindung mit dem Sinne, das Nicht-Auffassen des Gegentheils, und das Wissen des Gegentheils. Dies nun ist der Unterschied. Was in der Auffassung der Verbindungs-Nicht-Existenz die Regel ist, nämlich die Angemessenheit des Gegentheils, in der Auffassung der gegenseitigen Nicht-Existenz aber die Angemessenheit der Beziehung, indem so [426] auch das Glück u.s.w. die Beziehung, obwohl das Verdienst übersinnlich ist, diese Wahrnehmung der gegenseitigen Existenz ist unverwerflich. Was aber von Einigen als die Regel bei der Auffassung der Verbindungs-Nicht-Existenz ausgesagt wird, nämlich die Angemessenheit von beidem, dem Gegentheile und der Beziehung, ist nicht unsere Meinung. Wäre dies der Fall, so könnten, weil in dem Stein die Nicht-Existenz des Geruchs, in dem Zucker die, Nicht-Existenz des Bittern, in der Luft die Nicht-Existenz der Farbe in dem Aether die Nicht-Existenz der Tastbarkeit und des Tons durch Wahrnehmung aufgefasst wird, die respektiven Substrate derselben nicht den respektiven Sinnen angemessen sein. Deshalb wird von Pakshadharamiçra die Wahrnehmung der Zerstörung der Tastbarkeit der Luft durch eine Besonderheit der mit dem Tastsinne verbundenen Zeit anerkannt. V.

9. Wo in einer Wahrnehmung »des Nichtgewesenen«, Vergangenen, eine solche Wahrnehmung »es ist nicht« Statt findet, »da ist nicht etwas Verschiedenes«, ein von der absoluten Nicht-Existenz Verschiedenes, z.B. nicht die Nicht-Existenz der Zerstörung u.s.w. In der Wahrnehmung: »in dem rothen Topfe ist der schwarze nicht«, ist die Wahrnehmung des Gewesenen, der schwarzen Farbe, weil sie durch den Gegenstand gegenwärtig ist, der Gegenstand der Zerstörung des Schwarzen. In der Wahrnehmung hingegen: »Farbe ist nicht in der Luft« ist eine früher entstandene Farbe nicht der Gegenstand; deshalb ist diese Wahrnehmung nicht ein Gegenstand der Zerstörung, sondern ein Gegenstand der absoluten Nicht-Existenz. Der Ausdruck des Gewesenen schliesst auch das Zukünftige ein. V.

10. Aber die Wahrnehmung »der Topf ist jetzt nicht« auf einem Boden u.s.w., wo er zuvor war und nachher entfernt wurde, ist doch nicht eingeschlossen in die frühere Nicht-Existenz oder in die Zerstörung, indem diese nach der Regel des Daseins der inhärenten Ursache an dem Orte des Bodens u.s.w. nicht vorhanden ist. Auch ist sie (die Wahrnehmung) nicht absolute Nicht-Existenz, weil wegen der Beständigkeit desselben auch während der Zeit des Daseins des Topfes eine solche Wahrnehmung Statt finden müsste. Was ist also der Gegenstand einer solchen Wahrnehmung? Zweifel dieser Art zu entfernen, wird gesagt: »Dem seienden«, dem vorher dort anwesenden »Topfe ist die Verbindung mit dem Hause verboten«, und der Sinn ist, der Topf hat Verbindungs-Nicht-Existenz, [427] d.h. die besondere Art derselben, absolute Nicht-Existenz, mit Rücksicht auf das Haus, und der vollständige Sinn des Sûtra ist, »der Topf ist nicht im Hause«, ist ein Gegenstand der Wahrnehmung. In einer solchen Wahrnehmung demnach wird die absolute Nicht-Existenz des Topfes durch die Identitäts-Verbindung von der Natur des Hauses u.s.w. zu der oder jener Zeit offenbar, und der Sinn ist, weil zur Zeit des (Daseins des) Topfes eine solche Verbindung nicht Statt fand, so entstand nicht das Wissen einer absoluten Nicht-Existenz desselben. V.

11. Nachdem die Wahrnehmung, welche durch gewöhnliche Verbindung entsteht, untersucht ist, wird nun die Wahrnehmung bestimmt, welche durch eine ungewöhnliche vermittelst der Yoga entstandene Verbindung hervorgebracht wird: »Durch eine besondere Verbindung der Seele und des innern Sinns«, durch eine Verbindung der Seele und des innern Sinns, hervorgebracht mit Hilfe eines durch die Yoga entstandenen Verdienstes, »entsteht«, muss man hinzufügen, »in der Seele«, in dem Willen, welcher ein Wissen zur Folge hat (denn âtmâ bedeutet nach dem Lexicon Seele, Willen, Festigkeit, Wissen), d.h. also, wenn Nachdenken vorhanden ist, entstanden durch einen Willen, welcher ein Wissen zur Folge hat, »die Wahrnehmung der Seele«, die Wahrnehmung der eigenen Seele und fremder Seelen. Die ungewöhnliche Verbindung nun ist dreifach, je nachdem sie das Kennzeichen des Allgemeinen oder des Wissens hat, oder aus einem durch die Yoga entstandenen Verdienst hervorgeht. Unter ihnen ist das durch die Yoga entstandene Verdienst ein durch die Ausübung des Yoga hervorgebrachtes besonderes Verdienst, welches durch die Çruti, die Purânas u.s.w. bewiesen ist. Die Yoga ist wiederum zwiefach nach dem zwiefachen Charakter des Yogi, welche entweder Yukta oder Yunjâna sind. Der, dessen innerer Sinn durch die Ausübung des Yoga bezähmt ist, und der die verschiedenen übernatürlichen Kräfte (1. die Fähigkeit, sich leichter zu machen als die übrigen Dinge, 2. die Fähigkeit, sich schwerer zu machen, 3. die Fähigkeit, sich beliebig zu verkleinern, 4. die Fähigkeit, sich beliebig zu vergrössern, 5. die Fähigkeit, sich nach einem beliebigen Orte zu begeben, 6. die Fähigkeit, jede beliebige Gestalt anzunehmen, 7. die Fähigkeit, Alles zu beherrschen und 8. die Fähigkeit, Alles von sich abhängig zu machen) durch Meditation erlangt hat, heisst Yukta, und Viyukta durch den Besitz einer ausgezeichneten Yoga. Der Yunjana ist der, dessen innerer Sinn von den Gegenständen weggewandt ist und der durch Hilfe der Vertiefung (dhyâna) im unmittelbaren Besitze der Kategorien ist. Dieser Letztere ist im gegenwärtigen Sûtra gemeint. V.

Diese Eintheilung der Yogis hat die Vivriti von der Bhâshâpariccheda entlehnt, wo die Yuktas und Yunjanas (sl. 54 und 55) [428] fast mit denselben Worten erklärt werden. Die Erklärung des Upaskâra weicht etwas ab. Nach ihm zerfallen die Yogis ebenfalls in zwei Klassen, in die Yuktas und Viyuktas; die ersteren sind die, deren innerer Sinn durch Meditation modificirt ist, die zweiten solche, deren innerer Sinn von Meditation frei ist. Ich glaube nun nicht, dass Kaṇâda eine dieser Eintheilungen im Sinne gehabt habe. Seine Eintheilung nämlich ist in asamâhitântahkarana und in samâhitântahkarana. Die Letzteren erklärt er selbst als die, deren Meditation vollendet ist; die Ersteren (in S. 11) gemeinten müssen daher die sein, bei denen die Meditation noch Statt findet. Diese Eintheilung stimmt am besten überein mit der von Patanjali, wo die Meditation (I, 17-18) entweder eine bestimmte Erkenntniss zum Gegenstande hat, oder nicht. Um dies zu verstehen, wird es nöthig sein, die einleitenden Begriffe von Patanjali's System auseinander zu setzen. Die Yoga selbst ist nach ihm (Yoga Sûtra I, 1) die Zurückhaltung aller Modificationen des innern Sinns, nämlich der wahren und falschen Vorstellungen, der phantastischen Vorstellungen, des Schlafes und der Erinnerung. Wenn dies Alles entfernt ist, so ist die Seele ohne alle Objekte, sie ist in der Form eines Zuschauers ohne Objekte, d.h. nur sich selbst gleich (I, 2). Die Zurückhaltung dieser Modification geschieht durch Meditation in Verbindung mit Askese und Bezähmung der Leidenschaften. Die Meditation selbst ist zwiefach; die eine Art ist die, worin der Gegenstand, worüber meditirt wird, genau erkannt wird (1, 17), die zweite ist eine Reproduktion des Denkens ohne einen Gegenstand desselben. Diese letztere ist die höhere, die dann Statt findet, wenn die erstere vollendet ist, und sie scheint genau mit der zweiten der von Kaṇâda angeführten Arten zusammenzustimmen.

12. Durch die genannte Verbindung mit dem durch die Yoga entstandenen Verdienste findet nicht nur Wahrnehmung Statt mit Rücksicht auf die Seele, sondern auch mit Rücksicht auf die übrigen Substanzen, die Erde u.s.w. V.

13. Nachdem die Wahrnehmung der Yunjânas angegeben ist, wird die der Yuktas ausgesagt. – Die Frucht der Meditation sind die verschiedenen übernatürlichen Kräfte. Die Yuktas, welche diese erlangt haben, haben gleichfalls die (vorhinbeschriebene) Wahrnehmung der Seelen und der übrigen Substanzen. Die Wahrnehmung des Yunjâna hängt ab von Vertiefung, die des Yukta aber nicht von Meditation, welche in Vertiefung bestände. V.

[429] Die Vivriti, der ich in meiner Uebersetzung gefolgt bin, erklärt upasamhrita durch »vollendet«, der Upaskâra durch dûrîkrita, »entfernt«. Der Sinn bleibt derselbe; denn die Meditation ist entfernt, weil sie vollendet ist.

14. »tatsamavâyât«, durch Inhärenz desselben, d.h. der Verbindung des innern Sinns mit Hilfe des durch den Yoga entstandenen Verdienstes, entsteht für die Yuktas und Yunjânas die Wahrnehmung mit Rücksicht auf Bewegungen und Eigenschaften. V.

Ich habe dagegen tat auf Substanzen bezogen.

15. Entsteht die Wahrnehmung, das Wissen des Yogi, muss man hinzusetzen, durch Inhärenz in dem Verbundenen entsteht eben die Wahrnehmung, das Wissen der Erkenntnisse u.s.w., welche der Seele inhäriren, gleich den Erkenntnissen u.s.w., welche wir und Andre haben; hier ist keine andere Erkenntniss nöthig. U.

Quelle:
Die Lehrsprüche der Vaiçeshika-Philosophie von Kaṇâda. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 22, Leipzig 1868, S. 383–442, S. 423-431.
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