Biographie

Immanuel Kant
Immanuel Kant

1724

22. April: In Königsberg wird Immanuel Kant als viertes Kind des Sattlers Johann Georg Cant und seiner Frau Anna Regina, geb. Reuter, geboren. Später ändert Kant die Schreibung seines Familiennamens, um ihn der deutschen Aussprache anzupassen.

1732

Der Schüler Kant besucht das Fridericianum in Königsberg.

1737

Tod der Mutter.

1740

24. September: Kant immatrikuliert sich an der Königsberger Universität.

1746

Tod des Vaters.

1747

Kant wird für einige Jahre Hauslehrer in Judtschen und Arnsdorf.

»Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte«.

1754

»Ob die Erde in ihrer Umdrehung usw. einige Veränderung erlitten habe«.

»Die Frage, ob die Erde veralte, physikalisch erwogen«.

1755

12. Juni: Kant promoviert zum Magister mit der Abhandlung »De igne«.

27. September: Er habilitiert sich mit der Abhandlung »Principiorum primorum cognitionis metaphysicae nova dilucidatio«.

»Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels«.

1756

Drei Abhandlungen über das Erdbeben von Lissabon.

8. April: Kant bewirbt sich um die vakante Professur Knutzens.

10. April: Kant disputiert über seine Schrift »Mona dologia physica«.

25. April: »Neue Anmerkungen zur Erläuterung der Theorie der Winde« (Universitäts-Programm).

1758

Kant bewirbt sich um die vakante Professur Kypkes.

1760

»Gedanken bei dem frühzeitigen Ableben des Herrn Johann Friedrich Funk«.

1762

»Die falsche Spitzfindigkeit der vier syllogistischen Figuren erwiesen«.

1763

»Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes«.

»Versuch den Begriff der negativen Größen in die Weltweisheit einzuführen«.

1764

»Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen«.

»Versuch über die Krankheiten des Kopfes«.

»Untersuchungen über die Deutlichkeit der Grundsätze der natürlichen Theologie und der Moral« erscheint als Preisschrift der Berliner Akademie.

Kant rezensiert Silberschlags Schrift »Theorie der Feuerkugel«.

1765

Lambert und Mendelssohn beginnen einen Briefwechsel mit Kant.

1766

Kant wird Sub-Bibliothekar an der Schloß-Bibliothek.

»Träume eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik«.

1768

»Von dem ersten Grunde des Unterschiedes der Gegenden im Raume«.

1769

Kant erhält einen Ruf nach Erlangen und lehnt ihn ab.

1770

Kant erhält einen Ruf nach Jena, den er auch ablehnt.

31. März: Kant wird zum ordentlichen Professor der Logik und Metaphysik an der Königsberger Universität ernannt. Die Inaugural-Dissertation hat den Titel »De mundi sensibilis atque intelligibilis forma et principiis« (»Über die Form und die Prinzipien der sinnlichen und der intelligiblen Welt«). Am 21. 8. wird sie verteidigt. Es handelt sich bei dieser Schrift um die vorweggenommene Raum- und Zeitlehre der elf Jahre später erscheinenden »Kritik der reinen Vernunft«.

Kant beginnt mit der Arbeit an der »Kritik der reinen Vernunft«.

1771

A. v. Zedlitz, dem Kant seine »Kritik der reinen Vernunft« widmet, wird Unterrichtsminister in Preußen.

Es erscheint die Rezension von Moscatis »Von dem Unterschiede zwischen der Struktur der Tiere und Menschen«.

1775

»Von den verschiedenen Rassen der Menschen«.

1776/77

Zwei Aufsätze über das Dessauer Philantropin erscheinen in der Königsberger Zeitung.

1778

Kant lehnt einen Ruf nach Halle/Saale ab.

1781

Die »Kritik der reinen Vernunft« erscheint.

In diesem Werk geht es vor allem um die Kritik an den vermeintlichen Erkenntnissen der den Bereich der Erfahrung transzendierenden reinen Vernunft, die ausschließlich in praktischer Hinsicht gesetzgebend sein soll, was dann von Kant in der sich anschließenden »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« und der »Kritik der praktischen Vernunft« weiter ausgeführt wird. Darüber hinaus hat Kant mit diesem Buch die reine Mathematik begründet und die die Welt der Erscheinungen einer theoretischen Erklärung zuführende Naturwissenschaft mit den ihr zugrundeliegenden Bedingungen bekannt gemacht.

1782

Anzeige des Lambertschen Briefwechsels.

1783

Es erscheinen die »Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können«. Dabei handelt es sich um eine kürzere und weniger schwierige Schrift, die gleichwohl die Hauptgedanken der »Kritik der reinen Vernunft« enthält.

Kant rezensiert Schulz` »Anleitung zur Sittenlehre«.

Der Philosoph kauft sich ein eigenes Haus.

1784

»Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht«.

»Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?« Hier steht die berühmte Definition: »Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.«

1785

Kant rezensiert Herders »Ideen«.

»Über die Vulkane im Monde«.

»Von der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks«.

»Über die Bestimmung des Begriffs einer Menschenrasse«.

»Grundlegung zur Metaphysik der Sitten«.

Es beginnt der Streit zwischen Mendelssohn und Jacobi über Lessings Spinozismus.

1786

»Mutmaßlicher Anfang der Menschengeschichte«.

»Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft«.

Kant wird zum erstenmal Rektor.

Im August stirbt Friedrich II.

Kant rezensiert Hufelands »Grundsatz des Naturrechts«.

Es erscheinen Bemerkungen zu Jakobs »Prüfung der Mendelssohnschen ›Morgenstunden‹«

»Was heißt: ›Sich im Denken orientieren‹?«

Im Dezember wird Kant auswärtiges Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.

K. L. Reinholds »Briefe über die Kantische Philosophie« erscheinen.

1787

Die »Kritik der reinen Vernunft« erscheint in einer »Zweyten hin und wieder verbesserten Auflage«, für die Kant die von ihm selbst für »dunkel« gehaltenen Passagen – vor allem der »Deduktion der Verstandesbegriffe«, der »Beweise der Grundsätze des reinen Verstandes« und der »Paralogismen« der »rationalen Psychologie« – einer auf größere Klarheit bedachten Überarbeitung unterzogen hat. Gleichzeitig tritt er mit der Überarbeitung dem Mißverständnis entgegen, als handle es sich bei der »transzendentalen« oder »kritischen« um eine rein »idealistische« Methode. Fortan, vor allem jedoch im 19. Jahrhundert bei Schopenhauer, wird die 2. Auflage der »Kritik der reinen Vernunft« für die eigentlich nicht mehr authentische Variante Kantischen Philosophierens gehalten, gegen die auf den eigentlichen, nämlich idealistischen Kant der 1. Auflage zurückzugehen sei. Diese z. B. von Schopenhauer vorgenommene Ehrenrettung des 1781er Kant haben sich dann auch die Herausgeber der Sämmtlichen Werke Kants, K. Rosenkranz und F. W. Schubert einleuchten lassen; sie berücksichtigten in ihrer Kant-Ausgabe lediglich die erste Auflage der »Kritik der reinen Vernunft« und trugen so das Ihre dazu bei, Kant zur – idealistischen – Berufungsinstanz im Materialismusstreit des 19. Jahrhunderts zu machen.

1788

Die »Kritik der praktischen Vernunft« erscheint.

»Über den Gebrauch teleologischer Prinzipien in der Philosophie«.

Kant wird zum zweitenmal Rektor.

9. Juli: Das Wöllnersche Religionsedikt tritt in Kraft.

19. Dezember: Neues Zensuredikt.

1790

Die »Kritik der Urteilskraft« erscheint. Dabei handelt es sich einerseits um die Begründung des reinen (formalen) Geschmacksurteils und andererseits um Überlegungen zum – regulativen – Wert teleologischer Prinzipien für die Beurteilung organischer Prozesse.

»Über Schwärmerei und die Mittel dagegen«.

1791

»Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodicee«.

1792

5. März: Ein neues schärferes Zensuredikt tritt in Preußen in Kraft.

Die Fortsetzung der Abhandlung »Über das radikale Böse« wird verboten.

1793

»Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft«.

»Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis«.

1794

»Etwas über den Einfluß des Mondes auf die Witterung«.

»Das Ende aller Dinge«.

Juni: Kant beginnt einen Briefwechsel mit Schiller, der bis März 1795 andauert.

1. Oktober: Kant wird durch die Königliche Kabinettsorder ermahnt.

1795

»Zum ewigen Frieden«.

1796

Anhang zu Sömmerings Schrift »Über das Organ der Seele«.

»Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie«.

23. Juli: Kant hält seine letzte Vorlesung über Logik.

»Ausgleichung eines auf Mißverstand beruhenden mathematischen Streits«.

1797

»Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre«.

14. Juni: Es findet eine Abschiedsehrung Kants durch die Königsberger Studentenschaft statt.

»Verkündigung des nahen Abschlusses eines Traktats zum ewigen Frieden in der Philosophie«.

»Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre«.

»Über ein vermeintes Recht, aus Menschenliebe zu lügen«

10. November: Friedrich Wilhelm II. stirbt und Friedrich Wilhelm III. besteigt den Thron.

1798

»Der Streit der Fakultäten«.

»Anthropologie in pragmatischer Hinsicht«.

»Über die Buchmacherei«.

1799

Kant erklärt sich gegen Fichtes am formallogischen Satz der Identität orientierte und insofern zum Scheitern verurteilte Begründungsversuche der Philosophie.

1800

Letzte schriftstellerische Äußerungen Kants sind eine vom 14. Januar datierte kurze Vorrede zu der Schrift seines späteren Biographen R. B. Jachmann »Prüfung der Kantischen Religionsphilosophie in Hinsicht auf die ihr beygelegte Aehnlichkeit mit dem reinen Mystizism«, außerdem eine Nachschrift zu Mielckes »Littauisch-deutsches und Deutsch-littauisches Wörterbuch«.

Kants von Jäsche herausgegebenes Handbuch der Logik erscheint.

1802

Es erscheint die »Physische Geographie«, herausgegeben von Rink.

1803

»Über Pädagogik«, ebenfalls v. Rink herausgegeben.

1804

11. Februar: Kant stirbt um elf Uhr vormittags.

28. Februar: Begräbnis.

23. April: Gedächtnisfeier der Universität.

Kants 1790 geschriebene Preisschrift »Über die Fortschritte der Metaphysik seit Leibniz und Wolf« wird von Rink herausgegeben.

Buchempfehlung

Suttner, Bertha von

Memoiren

Memoiren

»Was mich einigermaßen berechtigt, meine Erlebnisse mitzuteilen, ist der Umstand, daß ich mit vielen interessanten und hervorragenden Zeitgenossen zusammengetroffen und daß meine Anteilnahme an einer Bewegung, die sich allmählich zu historischer Tragweite herausgewachsen hat, mir manchen Einblick in das politische Getriebe unserer Zeit gewährte und daß ich im ganzen also wirklich Mitteilenswertes zu sagen habe.« B.v.S.

530 Seiten, 24.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon