8. Der Schein trügt

[104] Tan-Tai Dsï Yü4 hatte das Äußere eines Edlen. Aber sein Wandel entsprach nicht seinem Äußeren. Dsai Wo5 hatte einen eleganten Stil, aber seine Weisheit war nicht so groß wie sein Scharfsinn.

Meister Kung sprach: »Es gibt ein Sprichwort: Ein Pferd muß man anspannen, um es kennenzulernen, mit einem Menschen muß man zusammenleben, um ihn kennenzulernen.

Das behält seine Gültigkeit. Wenn man nach dem Aussehen urteilt, wird man von Dsï Yü enttäuscht; wenn man nach dem Stil urteilt, wird man von Dsai Wo enttäuscht.«

4

Dies ist Tan-Tai Mië-Ming, siehe Lun Yü 6, 12, Wilhelm S. 54.

5

Über den Jünger Dsai Yü (Wo) vgl. Lun Yü 11, 2, Anm. 2, 5, Wilhelm S. 108, ferner Lun Yü 5, 9, Wilhelm S. 42.

Quelle:
KKungfutse: Gia Yü, Schulgespräche. Düsseldorf/Köln 1961, S. 104.
Lizenz: