Kapitel II.

Dass es keine angeborenen praktischen Grundsätze gibt

[53] Philalethes. Die Moral ist eine demonstrative Wissenschaft, hat aber dennoch keine angeborenen Grundsätze. Es würde sogar schwer sein, eine moralische Vorschrift von der Art aufzustellen, daß sie mit einer so allgemeinen und so schnellen Zustimmung, wie der Satz: Was da ist, ist, aufgenommen würde.

Theophilus. Es ist schlechthin unmöglich, daß es so evidente Vernunftwahrheiten, wie die identischen oder unmittelbaren, gebe. Und obgleich man in Wahrheit sagen kann, daß die Moral unerweisbare Grundsätze hat, und davon einer der ersten und der brauchbarsten der ist, daß man die Lust suchen und die Unlust fliehen solle, so muß man doch hinzufügen, daß dies keine durch die Vernunft allein erkannte Wahrheit ist, da sie sich auf die innere Erfahrung oder auf verworrene Erkenntnis gründet, denn was Lust und Unlust ist, läßt sich nicht empfinden.

Philalethes. Nur durch Vernunftbetrachtungen, Verhandlungen und eine gewisse Geistesanstrengung kann man sich der praktischen Wahrheiten versichern.

[53] Theophilus. Wenn dies der Fall wäre, so würden sie darum nicht weniger angeboren sein. Indessen scheint die Maxime, welche ich eben angezogen habe, von einer anderen Art zu sein, man kennt sie nicht durch die Vernunft, sondern, sozusagen, durch einen Instinkt. Es ist ein angeborener Grundsatz, aber er macht keinen Teil des natürlichen Lichtes aus, denn man kennt ihn nicht auf eine lichtvolle Art. Indes, wenn dieser Grundsatz einmal aufgestellt ist, so kann man wissenschaftliche Folgerungen daraus ziehen, und ich stimme dem, was Sie soeben von der Moral, als einer demonstrativen Wissenschaft, gesagt haben, durchaus bei. Wie wir denn auch sehen, lehrt sie so evidente Wahrheiten, daß Räuber, Piraten und Banditen sie unter sich zu beobachten gezwungen sind.

§ 2. Philalethes. Aber die Banditen beobachten unter sich die Regeln der Gerechtigkeit, ohne sie als angeborene Grundsätze zu betrachten.

Theophilus. Was liegt daran? Kümmert sich die Welt etwa um diese theoretischen Fragen?

Philalethes. Jene beobachten die Gesetze der Gerechtigkeit nur als angemessene Regeln, deren Ausübung für die Erhaltung ihrer Gemeinschaft schlechthin notwendig ist.

Theophilus. Sehr richtig. Man kann sich hinsichtlich aller Menschen im allgemeinen gar nicht besser ausdrücken. Also sind diese Gesetze der Seele eingeprägt, nämlich als Folgerungen aus unserer Selbsterhaltung und unseren wahren Gütern. Soll man nun die Annahme machen, daß in unserem Verstande die Wahrheiten wie unabhängig voneinander sich verenden und gleichsam so, wie die Edikte des Prätors in seinem Anschlag oder Album verzeichnet waren? Ich setze dabei den sogleich zu besprechenden Instinkt, welcher den einen Menschen treibt, den anderen zu lieben, beiseite, denn jetzt will ich nur von den Wahrheiten reden, insofern sie von der Vernunft erkannt werden. Auch erkenne ich an, daß gewisse Regeln der Gerechtigkeit in ihrer ganzen Ausdehnung und Vollkommenheit nur unter der Voraussetzung des Daseins Gottes und der Unsterblichkeit der Seele bewiesen werden können und diejenigen zu denen der Instinkt der Menschlichkeit uns nicht anhält, sind der Seele nur wie andere abgeleitete Wahrheiten eingeprägt.[54] Diejenigen indessen, welche die Gerechtigkeit nur auf die Notwendigkeiten dieses Lebens und das Bedürfnis gründen, statt auf die Lust, welche sie darin finden sollen, eine Lust, welche, da Gott den Grund davon bildet, eine der größten ist – die freilich sind einigermaßen mit der Gesellschaft der Banditen zu vergleichen.


Sit spes fallendi, miscebunt sacra profanis

An schlimmsten Übeltaten wird's nicht fehlen,

Ist Hoffnung nur, der Welt sie zu verhehlen.


§ 3. Philalethes. Ich gebe zu, daß die Natur in alle Menschen den Wunsch, glücklich zu sein, und eine starke Abneigung gegen das Elend gelegt hat. Das sind also wahrhaft angeborene praktische Grundsätze, welche nach der Bestimmung aller praktischen Prinzipien einen beständigen Einfluß auf alle unsere Handlungen haben. Aber sie sind doch Neigungen der Seele gegen das Gute und nicht Eindrücke irgend einer unserem Verstand, eingeprägten Wahrheit.

Theophilus. Ich freue mich außerordentlich zu sehen, daß Sie in der Tat, wie ich gleich erläutern werde, angeborene Wahrheiten anerkennen. Dieser Grundsatz kommt mit dem, dessen ich eben erwähnt habe, wohl überein, demgemäß wir der Lust nachzugehen und die Unlust zu meiden getrieben werden. Denn das Glück ist nichts anderes, als eine beständige Lust. Indessen geht unsere Neigung nicht eigentlich auf das Glück, sondern auf die Lust, d.h. in der Gegenwart, während uns die Vernunft auf die Zukunft und das Beständige richtet. Nun geht die durch den Verstand sich ausdrückende Neigung in eine Vorschrift oder in eine praktische Wahrheit über, und wenn die Neigung angeboren ist, ist es also die Wahrheit auch, da es in der Seele nichts gibt, was sich nicht im Verstande ausdrückte, wenn auch nicht immer mittelst einer tatsächlichen, deutlich bestimmten Betrachtung, wie ich schon genugsam gezeigt habe. Auch sind die Instinkte nicht immer praktischer Art; einige davon enthalten theoretische Wahrheiten, und dieser Art sind die inneren Grundsätze der Wissenschaften und des Vernunftgebrauchs, wenn wir sie, ohne den Grund, davon zu erkennen, aus natürliches Instinkt anwenden. Und in diesem Sinne können Sie sich der Anerkennung angeborener[55] Grundsätze nicht entschlagen, selbst wenn Sie leugnen wollten, daß die abgeleiteten Wahrheiten angeboren sind. Aber das würde nach der von mir gegebenen Erklärung dessen, was ich angeboren nenne, nur ein Streit um Worte sein. Und will jemand diese Bezeichnung nur denjenigen Wahrheiten geben, welche man sofort durch Instinkt empfängt, so würde ich ihm nicht widersprechen.

Philalethes. Ich bin damit zufrieden. Wenn es aber in unserer Seele gewisse von Natur eingeprägte Züge als ebenso viele Erkenntnisgrundsätze gäbe, so würden wir uns derselben nur bewußt werden, wenn sie in uns wirken, wie wir den Einfluß der beiden Grundsätze, welche beständig in uns wirken, nämlich den Wunsch, glücklich zu sein, und die Furcht, elend zu sein, empfinden.

Theophilus. Es gibt Erkenntnisgrundsätze, welche ebenso beständig auf unseren Vernunftgebrauch Einfluß haben, als die praktischen auf unseren Willen: so wendet z.B. jedermann die Regeln des Schließens durch eine natürliche Logik an, ohne sich dessen bewußt zu sein.

Philalethes. Die Moralgesetze müssen bewiesen werden, also sind sie nicht angeboren, wie jenes Gesetz, welches die Quelle aller gesellschaftlichen Tugenden ist: Was du nicht willst, daß dir geschieht, das tue auch dem andern nicht.

Theophilus. Sie wiederholen immer den von mir schon widerlegten Einwand. Ich gebe Ihnen zu, daß es Moralgesetze gibt, welche keine angeborenen Grundsätze sind, aber das hindert sie nicht, angeborene Wahrheiten zu sein; denn eine abgeleitete Wahrheit ist angeboren, wenn wir sie aus unserem Geiste schöpfen können. Es gibt aber angeborene Wahrheiten, welche wir auf zwei Arten in uns finden, durch das Licht der Vernunft und durch Instinkt. Die, welche ich soeben bezeichnet haben, werden aus unseren Vorstellungen bewiesen, welches Sache des natürlichen Lichtes ist. Aber es gibt Folgerungen aus dem natürlichen Lichte, welche in Beziehung auf den Instinkt Grundsätze sind. So werden wir zu Handlungen der Menschlichkeit durch den Instinkt getrieben, weil uns dies angenehm ist, und durch die Vernunft, weil es recht ist. Es gibt in uns also instinktmäßige[56] Wahrheiten, welche angeborene Grundsätze sind, die man, auch ohne den Beweis dafür zu haben, empfindet und anerkennt, welchen Beweis man gleichwohl aber erhält, wenn man sich von diesem Instinkt Rechenschaft ablegt. So bedient man sich der Gesetze des Schließens infolge einer verworrenen Erkenntnis und gleichsam aus Instinkt; die Logiker aber zeigen den Grund derselben auf, wie auch die Mathematiker von dem, was man beim Gehen und Springen, ohne daran zu denken, tut, den Grund angeben. Was jenes Gesetz anbetrifft, wonach man den anderen nur das antun darf, was man von ihnen getan haben mag, so bedarf dies nicht allein eines Beweises, sondern auch noch einer Erklärung. Wenn man Herr wäre, würde man von den anderen zu viel verlangen; sind wir ihnen dann aber auch zu viel schuldig? Man wird mir einwenden, daß dies Gesetz nur von einem gerechten Willen zu verstehen ist. Dann wäre aber diese Regel, weit entfernt zu genügen, als Maßstab zu dienen, eines solchen vielmehr bedürftig. Der wahre Sinn derselben ist, daß, um billig zu urteilen, der Platz des anderen der wahre Gesichtspunkt ist, auf den man sich stellen muß.

§ 9. Philalethes. Man begeht oft schlechte Handlungen ohne Gewissensbisse, z.B. wenn man Städte mit Sturm nimmt, begehen die Soldaten, ohne sich zu bedenken, die schlimmsten Handlungen. Gebildete Völker haben ihre Kinder ausgesetzt; einige Karaibenstämme kastrieren die ihrigen, um sie zu mästen und zu verzehren. Garcilasso de la Vega erzählt, daß gewisse Völker in Peru Weiber gefangen nehmen, um sie zu Konkubinen zu machen, und die Kinder bis zum 13. Jahre erzögen, worauf sie sie verzehrten und es mit den Müttern ebenso machten, sobald sie nicht mehr Kinder bekämen. In Baumgartens Reise ist erzählt, daß es in Ägypten einen Derwisch gegeben habe, der für einen Heiligen galt, weil er sich niemals zu Weibern oder Knaben, sondern nur zu Eselinnen und Mauleselinnen gehalten habe.

Theophilus. Die Moralwissenschaft (die Instinkte ausgenommen, wie den, der Lust nachzutrachten und die Unlust zu fliehen) ist nicht auf andere Weise als die Arithmetik angeboren, denn auch sie hängt von Beweisen ab, welche das innere Licht darbietet. Und da die[57] Beweise nicht sofort ins Auge springen, so ist es kein großes Wunder, wenn die Menschen nicht immer und sofort sich alles dessen, was sie in sich besitzen, bewußt sind, und nicht immer schnell genug die Züge des natürlichen Gesetzes, welches Gott, nach St. Paulus, in ihr Herz gegraben hat, lesen. Da indessen die Moral wichtiger als die Arithmetik ist, hat Gott dem Menschen Instinkte gegeben, die ihn sofort und ohne vernünftige Überlegung auf das Vernunftgemäße leiten. So gehen wir auch nach den Gesetzen der Mechanik einher, ohne dieser Gesetze zu gedenken, und essen nicht allein, weil das uns nötig ist sondern auch und erst recht darum, weil das Essen uns Vergnügen macht. Aber diese Instinkte treiben uns nicht auf eine unwiderstehliche Weise zum Handeln; man leistet ihnen durch die Leidenschaften Widerstand, aber man verdunkelt sie durch die Vorurteile und verderbt sie durch widrige Gewohnheiten. Indessen erkennt man diese Instinkte des Bewußtseins meistens an und folgt ihnen sogar, wenn nicht stärkere Eindrücke sie überwinden. Der größte und sittlich gesundeste Teil des menschlichen Geschlechts zeugt für sie. Orientalen und Griechin oder Römer, Bibel und Alkoran stimmen darin überein; die Polizei der Mohammedaner bestraft gewöhnlich das, was Baumgarten erzählt, und man müßte ebenso vertiert wie die wilden Amerikaner sein, um ihre Sitten, deren Grausamkeit selbst die der Tiere übertrifft, gut zu heißen. Gleichwohl fühlen diese Wilden bei anderen Gelegenheiten recht gut, was Gerechtigkeit ist, und mag es vielleicht auch keine schlimme Handlungsweise geben, die nicht irgendwo und bei gewissen Vorfällen Billigung erfährt, so gibt es doch deren wenige, welche nicht in den meisten Fällen und von dem größten Teil der Menschheit verurteilt werden. Das geschieht zwar nicht ohne Vernunft, da es aber nicht durch den bloßen Gebrauch derselben geschieht, muß es zum Teil natürlichen Instinkten zugeschrieben werden. Die Gewohnheit, die Überlieferung, die Erziehung tragen dazu bei, aber das Naturell ist die Ursache, daß die Sitte sich in bezug auf diese Reichten allgemeiner nach dem Rechten wendet. Das Naturell ist auch Ursache, daß die Überlieferung vom Dasein Gottes entstanden ist. Nun gibt die Natur dem Menschen und[58] selbst den meisten Tieren Liebe und Sanftmut gegen die, welche ihres Geschlechts sind. Selbst der Tiger »parcit cognatis maculis« (schont seinesgleichen). Daher kommt das schöne Wort eines römischen Juristen: quia inter omnes homines natura cognationem constituit, inde hominem homini insidiari nefas esse (weil die Natur unter allen Menschen Verwandtschaft gestiftet hat, ist es Unrecht, daß ein Mensch dem anderen Nachstellungen bereite). Fast die Spinnen allein machen davon eine Ausnahme und fressen sich untereinander auf, so zwar, daß das Weibchen das Männchen frißt, nachdem es mit ihm der Lust gepflogen hat. Nach diesem allgemeinen Sozial-Instinkt, welchen man beim Menschen Menschenliebe nennen kann, gibt es noch besondere, wie die Liebe zwischen Mann und Weib, die Liebe der Väter und Mütter gegen ihre Kinder, welche die Griechen storgên nennen, und andere ähnliche Neigungen, welche jenes natürliche Recht oder vielmehr jenes Bild des Rechts bilden, das den römischen Juristen zufolge die Natur die lebendigen Wesen gelehrt hat. Aber besonders im Menschen findet sich eine gewisse Sorge um Würde und Anstand, welche uns antreibt, das, was uns erniedrigt, zu verbergen, schamhaft zu sein, gegen Blutschande Widerwillen zu haben, die Leichname zu begraben, Menschen Überhaupt nicht und keine lebendigen Tiere zu essen. Man ist auch geneigt, für seinen Ruf Sorge zu tragen, selbst über Bedürfnis und Leben hinaus, Gewissensbissen unterworfen zu sein und jene laniatus et ictus jene Martern und Schmerzen, von denen Tacitus nach Platos Vorgange spricht, zu fühlen – außerdem noch Furcht vor der Zukunft und einer höchsten Macht, die gleichfalls ganz natürlich entsteht. In dem allen ist etwas Wirkliches; aber im Grunde sind diese Eindrücke, so natürlich sie auch sein können, nur Hilfen für die Vernunft und Zeichen eines von der Natur erteilten Rates. Die Gewohnheit, die Erziehung, die Überlieferung, die Vernunft trügen viel dazu bei; aber die menschliche Natur hat nicht weniger teil daran. Allerdings würden diese Hilfen ohne die Vernunft nicht hinreichen, um der Moral eine vollständige Gewißheit zu verleihen. Will man endlich leugnen, daß der Mensch von Natur getrieben werde, z.B. von häßlichen Dingen sich fernzuhalten – unter[59] dem Vorwande, daß es Leute gibt, die nur gern von unflätigen Dingen reden, daß es selbst solche gibt, deren Lebensberuf sie veranlaßt, mit Unrat umzugehen, und daß es Völker in Butan gibt, welche die Exkremente des Königs für wohlriechend halten? Ich denke mir, daß Sie in Hinsicht dieser natürlichen Instinkte für das sittlich Gute der Ehrbarkeit im Grunde meiner Ansicht sind, wenn Sie vielleicht auch, wie Sie in Hinsicht auf den Instinkt des Strebens nach Glück erklärt haben, sagen werden, daß jene Eindrücke nicht angeborene Wahrheiten sind. Aber ich habe schon darauf geantwortet, daß jedes Gefühl die Wahrnehmung feiner Wahrheit ist, und daß das natürliche Gefühl das einer angeborenen, aber sehr oft verworrenen Wahrheit ist, wie die Erfahrungen der äußeren Sinne auch: man kann also die angeborenen Wahrheiten von dem natürlichen Licht welches nur deutlich Erkennbares enthält so unterscheiden, wie der Geschlechtsbegriff vom Artbegriff unterschieden werden muß, da die angeborenen Wahrheiten sowohl die Instinkte als das natürliche Licht in sich begreifen.

§ 11. Philalethes. Wer die natürlichen Grenzen von Recht und Unrecht kennte und sich dennoch nicht enthielte, sie untereinander zu wirren, der könnte nur als ein erklärter Feind der Ruhe und des Glücks der Gesellschaft, an welcher er teilnimmt, betrachtet werden. Da aber die Menschen sie in jedem Augenblick verwirren, kennen sie sie also nicht.

Theophilus. Das heißt die Sachen doch ein wenig zu theoretisch nehmen. Täglich geschieht es, daß die Menschen ihren Erkenntnissen, indem sie dieselben vor sich selbst verbergen, zuwiderhandeln, wenn sie, um ihren Leidenschaften zu folgen, ihrem Geist eine andere Richtung geben. Sonst würden wir niemals die Leute das essen und trinken sehen, was ihnen doch, wie sie wissen, Krankheiten und selbst den Tod bringen muß; sie würden ihre Geschäfte nicht vernachlässigen, sie würden nicht handeln, wie in mancher Hinsicht doch ganze Nationen getan haben. Die Zukunft und die Vernunft haben selten soviel Gewalt über uns, wie die Gegenwart und die Sinne. Das wußte jener Italiener sehr wohl, welcher, als er auf die Tortur gebracht werden sollte, sich vornahm,[60] beständig den Galgen vor Augen zu halten, und den man öfter sagen hörte: Jo ti vedo (ich sehe dich), was er nachher, als er freigekommen war, erklärte. Ohne den festen Entschluß zu ergreifen, das wahrhaft Gute und das wahrhaft Schlechte immer ins Auge zu fassen, um ihnen nachzustreben oder sie zu vermeiden, findet man sich fortgerissen und erfährt in Hinsicht der wichtigsten Aufgaben dieses Lebens dasjenige, was in Hinsicht auf Paradies und Hölle denen begegnet, welche am meisten daran glauben:


Cantantur haec laudantur haec

Dicuntur, audiuntur

Scribuntur haec, leguntur haec

Et lecta – negliguntur.


Man singt es und man lobt es viel,

Man sagt's und hört's in jedem Stil;

Man schreibt davon und ließt es

Man ließt's und doch – vergißt es.


Philalethes. Jeder Grundsatz, welchen man als angeboren voraussetzt, muß von einem jeden als recht und vorteilhaft erkannt werden.

Theophilus. Das heißt ja immer auf die von mir so oft widerlegte Voraussetzung zurückkommen, daß jede angeborene Wahrheit immer und allgemein bekannt sein müsse.

§ 12. Philalethes. Aber eine öffentliche Erlaubt, das Gesetz zu verletzen, beweist, daß dies Gesetz nicht angeboren ist: so ist z.B. das Gesetz, die Kinder zu lieben und zu erhalten, bei den Alten verletzt worden, als sie die Aussetzung derselben erlaubten.

Theophilus. Auch diese Verletzung einmal vorausgesetzt, folgt daraus nur, daß man jene in unsere Seelen gegrabenen, aber mitunter durch unsere Übertretungen ganz verhüllten Züge der Natur nicht recht gelesen hat; außerdem muß man, um die Notwendigkeit der Pflichten auf unüberwindliche Art wahrzunehmen, deren Beweis ins Auge fassen, was nicht ganz gewöhnlich ist. Wenn die Geometrie unseren Leidenschaften und gegenwärtigen Interessen ebenso wie die Moral zuwider liefe, würden wir sie nicht weniger bestreiten und verletzen, trotz aller Beweise des Euklides und Archimedes, die man als Träumereien behandeln und als voll von logischen Fehlern[61] ansehen würde; und Joseph Scaliger, Hobbes und andere, die gegen Euklides und Archimedes geschrieben haben, würden nicht so wenige Nachfolger finden, wie es der Fall ist. Nur die Ruhmsucht, welche diese Schriftsteller in der Quadratur des Kreisen und anderen schwierigen Aufgaben zu befriedigen glaubten, war es, was Männer von so großem Verdienst bis zu solchem Grade verblenden konnte. Und wenn andere dasselbe Interesse hätten, würden sie es ebenso machen.

Philalethes. Jede Pflicht führt auf die Vorstellung des Gesetzes, und wie man annimmt, kann es nicht ein Gesetz ohne einen Gesetzgeber geben, der es vorgeschrieben hat, ebensowenig, wie ohne Belohnung und Strafe.

Theophilus. Er kann natürliche Belohnungen und Strafen ohne Gesetzgeber geben; so wird die Unmäßigkeit z.B. durch Krankheiten bestraft. Wie sie indessen nicht allen sogleich schadet, gebe ich auch zu, daß keine Vorschrift, an die man unwiderruflich gebunden wäre, bestehen könnte, wenn es nicht einen Gott gäbe, der kein Verbrechen ungestraft und keine gute Handlung unbelohnt läßt.

Philalethes. Also müssen die Vorstellungen von Gott und einem zukünftigen Leben auch angeboren sein.

Theophilus. In dem von mir schon erklärten Sinne bin ich damit einverstanden.

Philalethes. Aber diese Ideen sind so weit entfernt, von Natur in den Geist aller Menschen eingegraben zu sein, daß sie selbst nicht einmal sehr klar und deutlich in dem Geiste mancher Gelehrten und solcher Männer erscheinen, die ein Geschäft daraus machen, die Dinge genau zu untersuchen; so viel fehlt daran, daß sie jedem menschlichen Wesen bekannt seien.

Theophilus. Das heißt wieder auf dieselbe Voraussetzung zurückkommen, nach deren Vorgäben das, was nicht bekannt ist, auch nicht angeboren sein soll, die ich indessen schon oft widerlegt habe. Das Angeborene ist nicht von vornherein klar und deutlich als solches bekannt; man hat oft viel Aufmerksamkeit und Methode nötig, um sich desselben bewußt zu werden. Solche wird aber nicht immer von den Geloben angewendet und von den anderen Menschen noch weniger.

§ 13. Philalethes. Wenn aber die Menschen das, was[62] angeboren ist, ignorieren oder bezweifeln können, so redet man vergebens von angeborenen Grundsätzen und gibt vergebens deren Notwendigkeit zu zeigen vor. Weit entfernt, daß sie dazu dienen könnten, uns, wie man vorgibt, von der Wahrheit und Gewißheit der Dinge zu unterrichten, würden wir mit diesen Grundsätzen uns in demselben Zustand von Ungewißheit befinden, als wenn wir sie gar nicht in uns hätten.

Theophilus. Man kann gar nicht alle angeborenen Grundsätze in Zweifel ziehen. Sie haben dies hinsichtlich der identischen oder des Grundsatzes vom Widerspruch zugegeben, indem Sie gestanden, daß es unbestreitbare Grundsätze gebe, obgleich Sie dieselben damals nicht als angeboren anerkannten; aber es folgt daraus nicht, daß alles, was angeboren und mit diesen angeborenen Grundsätzen notwendig verbunden ist, auch sofort von zweifelloser Evidenz sei.

Philalethes. Soviel ich weiß, hat bisher noch niemand unternommen, von diesen Grundsätzen ein genaues Verzeichnis zu entwerfen.

Theophilus. Hat man uns denn etwa ein vollständiges und genaues Verzeichnis der Grundsätze der Geometrie entworfene?

§ 15. Philalethes. Lord Herbert hat einige dieser Grundsätze aufzeichnen wollen, nämlich folgendes 1) es gibt ein höchstes göttliches Wesen; 2) man muß diesem dienen; 3) die mit der Frömmigkeit verbundene Tugend ist der beste Gottesdienst; 4) man muß seine Sünden bereuen; 5) es gibt Belohnungen und Strafen nach diesem Leben. – Ich gebe zu, dies sind Wahrheiten von Evidenz und von solcher Art, daß, wenn man sie recht erklärt, kein vernünftiges Geschöpf umhin kann, ihnen zuzustimmen. Aber nach unserer Ansicht fehlt noch viel daran, daß sie ebensoviel angeborene Eindrücke sind. Und wenn diese fünf Sätze allgemeine Begriffe sind, welche Gottes Ringer in unsere Merzen prägte, so gibt es deren noch andere, welchen man gleichen Rang zuerkennen muß.

Theophilus. Ich gebe dies zu, denn ich halte alle notwendigen Wahrheiten für angeboren und füge sogar die Instinkte hinzu. Aber ich gestehe, daß jene fünf Sätze keine angeborenen Grundsätze sind, denn ich halte dafür, daß man sie beweisen kann und muß.[63]

§ 18. Philalethes. Im dritten Satz, daß die Tugend der Gott angenehmste Dienst ist, bleibt es dunkel, was man unter Tugend versteht. Versteht man sie in dem Sinne, welchen man ihr am gewöhnlichsten gibt, ich meine in dem, was nach den verschiedenen Meinungen, die in verschiedenen Ländern herrschen, für löblich gilt, so ist dieser Satz so weit entfernt, evident zu sein, daß er nicht einmal wahr ist. Nennt man Tugend die Handlungen, welche dem Willen Gottes gemäß sind, so wäre dies fast ein idem per idem (dasselbige für dasselbige), und wir würden aus dem Satze nicht viel lernen; denn er würde nur besagen, daß Gott das angenehm ist, was seinem Willen gemäß ist. Es verhält sich dies mit dem Begriff der Sünde im vierten Satze ebenso.

Theophilus. Ich erinnere mich nicht, bemerkt zu haben, daß man das Wort Tugend gemeiniglich für etwas von den Meinungen Abhängiges annimmt; wenigstens nehmen es die Philosophen nicht so. Allerdings hängt der Name Tugend von der Meinung derer ab, welche ihn verschiedenen Wertigkeiten oder Handlungsweisen beilegen, je nachdem sie sie für gut oder schlimm erachten und von ihrer Vernunft Gebrauch machen; aber alle stimmen über den begriff der Tugend im allgemeinen genugsam überein, wenn sie auch in dessen Anwendung verschiedener Meinung sind. Nach Aristoteles und mehren anderen ist die Tugend eine Wertigkeit, die Leidenschaften durch die Vernunft zu mäßigen, und noch einfacher, eine Wertigkeit, nach der Vernunft zu handeln. Und dies ist ohne Zweifel demjenigen angenehm, welcher die oberste und letzte Ursache der Dinge ist, dem nichts gleichgültig ist und die Handlungen aller vernünftigen Geschöpfe weniger als aller übrigen gleichgültig sind.

§ 20. Philalethes. Man sagt gewöhnlich, daß die Sitten, die Erziehung und die allgemeinen Meinungen derer, mit denen man verkehrt, diese als angeboren vorausgesetzten Grundsätze der Moral verdunkeln können. Ist aber dieser Satz richtig, so vernichtet er den Beweis, den man aus der allgemeinen Zustimmung zu ziehen vorgibt. Das Beweisverfahren vieler Leute läßt sich auf folgendes zurückbringen. Die Grundsätze, welche Menschen von gesundem Verstande anerkennen, sind angeboren; wir und die von unserer Partei sind Leute von gesundem[64] Verstande, also sind unsere Grundsätze angeboren. Eine lustige Manier, Schlüsse zu machen, welche auf Unfehlbarkeit gerade losgeht.

Theophilus. Was mich anbetet, so bediene ich mich der allgemeinen Zustimmung nicht als eines eigentlichen Beweises, sondern nur als einer Bestätigung denn die angeborenen Wahrheiten, sofern man sie für das natürliche Licht der Vernunft nimmt, tragen ihre Charakterzüge, wie die Geometrie, an sich; denn sie sind in den unmittelbaren Grundsätzen, welche Sie selbst als unbestreitbar betrachten, gleichsam eingehüllt. Ich gestehe aber, daß es schwerer ist, die Instinkte und einige andere natürliche Wertigkeiten von den Gewohnheiten zu unterscheiden, obgleich dies meistenteils möglich zu sein scheint. Mir scheinen übrigens die Völker, welche ihren Geist ausgebildet haben, Grund zu haben, sich den Gebrauch des gesunden Menschenverstandes vor den rohen Völkern zuzuschreiben, da sie durch deren fast ebenso leichte Unterwerfung, wie die der Tiere, ihre Überlegenheit zeigen. Wenn man mit ihnen nicht immer zum Ziele kommen kann, so geschieht dies, weil sie sich wie die wilden Tiere in dichte Wälder retten, wo es schwer ist, sie zu bezwingen, und der Preis nicht der Mühe lohnt. Ohne Zweifel ist es ein Vorteil, seinen Geist ausgebildet zu haben, und wenn es erlaubt ist, für die Roheit gegen die Kultur zu sprechen, so wird man auch das Recht haben, die Vernunft zugunsten der wilden Tiere zu bekämpfen und die geistreichen Scherze Despréaux' in einer seiner Satiren für bare Münze zu nehmen, wo er, um dem Menschen seinen Vorzug vor den Tieren streitig zu machen, fragt:


Flieht wohl der Bär den Wanderer oder dieser ihn?

Und würden auf Befehl der Hirten Lybiens

Die Liebe aus Numidiens Waldgebirgen ziehn?


Man muß indessen zugeben, daß in wichtigen Stücken die rohen Völker uns überlegen sind, vor allem in Betracht der körperlichen Stärke, und selbst in bezug auf die Seele kann man sagen, daß in gewisser Hinsicht ihre praktische Moral besser ist als die unserige, weil sie weder den Geiz, zusammenzuscharren, noch die Lust zu herrschen, haben. Man kann sogar noch hinzufügen,[65] daß der Verkehr mit den Christen sie in vielen Dingen schlimmer gemacht hat. Man hat sie, indem man ihnen Branntwein zuführte, sich zu betrinken, zu schwören, zu lästern und andere Laster gelehrt, die ihnen wenig bekannt waren. Bei uns gibt es mehr Gutes und mehr Schlimmes als bei ihnen; ein schlechter Europäer ist schlimmer als ein Bilder, da er das Böse durch Verfeinerung verschlimmert. Indessen hindert nichts die Menschen, die Vorteile, welche die Natur jenen Völkern gibt, mit denen, welche die Vernunft verleiht, zu verbinden.

Philalethes. Aber wie wollen Sie folgendem Dilemma eines meiner Freunde antworten: Ich wünschte, sagt er, daß die Verfechter der angeborenen Vorstellungen mir sagten, ob diese Grundsätze durch Erziehung und Gewohnheit vertilgt werden können oder nicht können sie es nicht, so müssen wir sie bei allen Menschen finden, und sie müssen im Geiste eines jeden einzelnen Menschen im besonderen klar erscheinen; können sie aber durch fremde Begriffe verderbt werden, so müssen sie deutlicher und glänzender erscheinen, wenn sie noch ihrer Quelle näher sind, ich meine bei den Kindern und Unwissenden, auf welche die fremden Meinungen am wenigsten Eindruck gemacht haben. Welche Partei sie auch ergreifen wollen, so werden sie schließlich klar sehen, daß sie durch die immer gleichen Tatsachen und eine beständige Erfahrung Lügen gestraft wird.

Theophilus. Ich bin erstaunt, daß Ihr scharfsinniger Freund verdunkeln und vertilgen miteinander verwechselt hat, wie man auf Ihrer Seite nicht sein und nicht erscheinen miteinander verwechselt. Die angeborenen Vorstellungen und Wahrheiten können nicht vertilgt, aber bei allen Menschen, wie sie gegenwärtig sind, durch ihre Neigung zu körperlichen Bedürfnissen und oft nach mehr durch die dazukommenden schlimmen Angewohnheiten verdunkelt werden. Diese Züge inneren Lichtes würden den Verstand immer erleuchten, den Willen immer erwärmen, wenn die verworrenen Wahrnehmungen der Sinne sich nicht unserer Aufmerksamkeit bemächtigten. Das ist jener Streit, von dem die heilige Schrift nicht weniger als die alte und neuere Philosophie redet.

Philalethes. Wir beenden uns also in ebenso dichter[66] Finsternis und in einer ebenso großen Ungewißheit, als wenn es eine solche Erleuchtung gar nicht gäbe.

Theophilus. Gott bewahret wir würden dann weder Wissenschaften noch Gesetze, und würden sogar keine Vernunft haben.

§§ 21. 22. Philalethes. Hoffentlich werden Sie wenigstens die Macht der Vorurteile zugeben. Diese lassen oft das als natürlich erscheinen, was von schlechtem Unterricht, dem man die Kinder ausgesetzt hat, oder von schlechten Gewohnheiten, welche die Erziehung und der Umgang ihnen gegeben haben, herrührt.

Theophilus. Ich gebe zu, daß der vortreffliche Autor, dem Sie folgen, darüber viel Schönes und, wenn man es richtig nimmt Wertvolles sagt; aber ich glaube nicht, daß er der recht verstandenen Lehre vom Naturell oder den angeborenen Wahrheiten widerspricht. Und sicherlich wird er mit seinen Bemerkungen nicht zu weit gehen wollen, wie ich denn ebenso überzeugt bin, daß viele Meinungen als Wahrheiten gelten, die nur die Wirkungen der Gewohnheiten und der Leichtgläubigkeit sind, als daß es auch deren viele gibt, welche gewisse Philosophen als Vorurteile gelten lassen wollen, und die gleichwohl in der gesunden Vernunft und in der Natur begründet sind. Man hat ebensoviel oder mehr Ursache, sich vor denen zu hüten, welche meist aus Ehrgeiz Neuerungen anstreben, als gegen alte Eindrücke Mißtrauen zu hegen. Und nachdem ich lange genug über das Alte und das Neue nachgedacht habe, habe ich gefunden, daß die meisten angenommenen Lehren einen guten Sinn zulassen. Ich wünschte daher, die geistreichen Leute möchten ihren Ehrgeiz lieber damit zu befriedigen suchen, daß sie sich mit Bauen und Vorwärtsgehen, als mit Zurückschreiten und Zerstören beschäftigten. Mich verlangt auch, daß man mehr den Römern, die so schöne öffentliche Bauwerke errichteten, als jenem Vandalen-Könige gleichen möchte, dem seine Mutter empfahl, da er nicht auf den Ruhm rechnen könne, diese großen Bauwerke zu erreichen, sie lieber zu zerstören zu suchen.

Philalethes. Der Zweck derjenigen Gelehrten, welche die angeborenen Wahrheiten bekämpft haben, ist gewesen, zu verhindern, daß man unter diesem schönen Namen Vorurteile gewähren lasse und die Trägheit damit zu verdecken trachte.

[67] Theophilus. Über diesen Punkt sind wir einige denn weit entfernt zu billigen, daß man sich zweifelhafte Grundsätze bilde, wünsche ich, daß man mit den Beweisen bis zu Euklides' Axiomen zu gelangen suche, wie einige Alte auch getan haben. Und wenn man nach dem Mittel fragt, die angeborenen Grundsätze zu erkennen und zu prüfen, so antworte ich gemäß dem schon vorhin bemerkten, daß man sie mit Ausnahme der Vernunftinstinkte, deren Grund unbekannt ist, auf erste Grundsätze, d.h. auf identische oder unmittelbar Axiome mittels der Definitionen zurückzuführen suchen müsse, welche Definitionen nichts anderes als eine deutliche Auseinandersetzung der Vorstellungen sind. Ich zweifle selbst nicht, daß Ihre Freunde, welche bisher den angeborenen Vorstellungen entgegen waren, diese Methode billigen, die ihrem Hauptzweck zu entsprechen scheint.

Quelle:
Gottfried Wilhelm Leibniz: Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand. Leipzig 21904, S. 53-68.
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