Baumwollabfall. Ostindische Baumwolle (Surat). Einfluß auf den Lohn der Arbeiter. Verbesserung in der Maschinerie. Ersetzung von Baumwolle durch Stärkmehl und Mineralien. Wirkung dieser Stärkmehlschlichte auf die Arbeiter. Spinner feinerer Garnnummern. Be

[139] »Ein Fabrikant schreibt mir wie folgt: ›Was die Schätzung des Baumwollverbrauchs per Spindel betrifft, so ziehn Sie wohl nicht hinreichend die Tatsache in Rechnung, daß, wenn Baumwolle teuer ist, jeder Spinner gewöhnlicher Garne (sage bis Nr. 40, hauptsächlich Nr. 12-32) so feine Nummern spinnt, wie er nur irgend kann, d.h. er wird Nr. 16 spinnen statt früher Nr. 12 oder Nr. 22 statt Nr. 16 usw.; und der Weber, der diese feinen Garne verwebt, wird seinen Kattun auf das gewöhnliche Gewicht bringen, indem er um so viel mehr Schlichte zusetzt. Dies Hilfsmittel wird jetzt benutzt in einem wirklich schmählichen Grad. Ich habe aus guter Quelle gehört, daß es ordinäre Shirtings für Export gibt, wovon das Stück 8 Pfund wiegt, und wovon 2 3/4 Pfund Schlichte waren. In Gewebe andrer Sorten wird oft bis zu 50% Schlichte gesteckt, so daß der Fabrikant keineswegs lügt, der sich rühmt, ein reicher Mann zu werden, indem er sein Gewebe für weniger Geld per Pfund verkauft, als er für das Garn bezahlt hat, woraus es gemacht ist.‹« (»Rep. Fact., April 1864«, p.27.)

»Es sind mir auch Aussagen gemacht worden, daß die Weber ihren gesteigerten Krankheitsstand der Schlichte zuschreiben, die für die aus ostindischer Baumwolle gesponnenen Ketten verwandt wird und die nicht mehr wie früher bloß aus Mehl besteht. Dies Surrogat für Mehl soll jedoch den sehr großen Vorteil bieten, daß es das Gewicht des Gewebes bedeutend vermehrt, so daß 15 Pfund Garn, wenn verwebt, zu 20 Pfund werden.« (»Rep. Fact., Oct. 1863«, p.63. Dies Surrogat war gemahlner Talk,[139] genannt China clay, oder Gips, genannt French chalk.) – »Der Verdienst der Weber« (hier bedeutet dies die Arbeiter) »ist sehr vermindert durch Anwendung von Surrogaten für Mehl als Kettenschlichte. Diese Schlichte macht das Garn schwerer, aber auch hart und brüchig. Jeder Faden der Kette geht im Webstuhl durch die sogenannte Litze, deren starke Fäden die Kette in der richtigen Lage halten; die hartgeschlichteten Ketten verursachen fortwährende Fadenbrüche in der Litze; jeder Bruch verursacht dem Weber fünf Minuten Zeitverlust zur Reparatur; der Weber hat diese Schäden jetzt mindestens 10mal so oft wie früher auszubessern, und der Stuhl leistet während der Arbeitsstunden natürlich um so viel weniger,« (l.c. p.42, 43.)

»In Ashton, Stalybridge, Mossley, Oldham etc. ist die Beschränkung der Arbeitszeit um ein volles Drittel durchgeführt, und die Arbeitsstunden werden noch jede Woche weiter verkürzt... Gleichzeitig mit dieser Verkürzung der Arbeitszeit findet auch in vielen Zweigen Herabsetzung des Lohns statt.« (p. 13.)

Anfangs 1861 fand ein Strike unter den mechanischen Webern in einigen Teilen von Lancashire statt. Verschiedne Fabrikanten hatten eine Lohnherabsetzung von 5 – 7 1/2% angekündigt; die Arbeiter bestanden darauf, daß die Lohnsätze beibehalten, aber die Arbeitsstunden verkürzt werden sollten. Dies wurde nicht bewilligt, und der Strike entstand. Nach einem Monat mußten die Arbeiter nachgeben. Aber nun erhielten sie beides:

»Außer der Lohnherabsetzung, worin die Arbeiter zuletzt einwilligten, arbeiten jetzt auch viele Fabriken kurze Zeit.« (»Rep. Fact., April 1861«, p.23.)

1862. April.

»Die Leiden der Arbeiter haben sich seit dem Datum meines letzten Berichts bedeutend vermehrt; aber zu keiner Zeit in der Geschichte der Industrie sind so plötzliche und so schwere Leiden ertragen worden mit so viel schweigender Resignation und so geduldigem Selbstgefühl.« (»Rep. Fact., April 1862«, p. 10.) – »Die Verhältniszahl der augenblicklich ganz beschäftigungslosen Arbeiter scheint nicht viel größer zu sein als 1848, wo eine gewöhnliche Panik herrschte, die aber bedeutend genug war, um die beunruhigten Fabrikanten zur Zusammenstellung einer ähnlichen Statistik über die Baumwollindustrie zu veranlassen, wie sie jetzt wöchentlich ausgegeben wird... Im Mai 1848 waren von sämtlichen Baumwollarbeitern in Manchester 15% unbeschäftigt, 12% arbeiteten kurze Zeit, während über 70% auf voller Zeit beschäftigt waren. Am 28. Mai 1862 waren 15% unbeschäftigt, 35% arbeiteten kurze Zeit, 49% volle Zeit... In den Nachbarorten, z.B. Stockport, ist die Prozentzahl der nicht voll und der gar nicht Beschäftigten höher, die der Vollbeschäftigten geringer«, weil nämlich hier gröbere Nummern gesponnen werden als in Manchester. (p. 16.)

1862. Oktober.

»Nach der letzten amtlichen Statistik waren [1861] im Vereinigten Königreich 2887 Baumwollfabriken, davon 2109 in meinem Distrikt (Lancashire und Cheshire).[140] Ich wußte wohl, daß ein sehr großer Teil der 2109 Fabriken in meinem Bezirk kleine Etablissements waren, die nur wenig Leute beschäftigen. Es hat mich aber überrascht zu entdecken, wie groß diese Zahl ist. In 392, oder 19%, ist die Triebkraft, Dampf oder Wasser, unter 10 Pferdekraft; in 345, oder 16%, zwischen 10 und 20 Pferdekraft; in 1372 ist sie 20 Pferde und mehr... Ein sehr großer Teil dieser kleinen Fabrikanten – mehr als ein Drittel der Gesamtzahl – waren selbst vor nicht langer Zeit Arbeiter; sie sind Leute ohne Kommando über Kapital... Die Hauptlast würde also auf die übrigen 2/3 fallen.« (»Rep. Fact., October 1862«, p. 18, 19.)

Nach demselben Bericht waren von den Baumwollarbeitern in Lancashire und Cheshire damals voll beschäftigt 40146 oder 11,3%, mit beschränkter Arbeitszeit beschäftigt 134767 oder 38%, unbeschäftigt 179721 oder 50,7%. Zieht man hiervon die Angaben über Manchester und Bolton ab, wo hauptsächlich feine Nummern gesponnen werden, ein von der Baumwollnot verhältnismäßig wenig betroffner Zweig, so stellt sich die Sache noch ungünstiger, nämlich: Vollbeschäftigt 8,5%, beschränkt beschäftigt 38%, unbeschäftigt 53,5%. (p. 19, 20.)

»Es macht für die Arbeiter einen wesentlichen Unterschied, ob gute oder schlechte Baumwolle verarbeitet wird. In den ersten Monaten des Jahrs, als die Fabrikanten ihre Fabriken dadurch in Gang zu halten suchten, daß sie alle zu mäßigen Preisen kaufbare Baumwolle aufbrauchten, kam viel schlechte Baumwolle in Fabriken, wo früher gewöhnlich gute verwandt wurde; der Unterschied im Lohn der Arbeiter war so groß, daß viele Strikes stattfanden, weil sie jetzt zum alten Stücklohn keinen erträglichen Taglohn mehr herausschlagen konnten... In einigen Fällen betrug der Unterschied durch Anwendung schlechter Baumwolle selbst bei voller Arbeitszeit die Hälfte des Gesamtlohns.« (p.27.)

1863. April.

»Im Lauf dieses Jahres wird nicht viel mehr als die Hälfte der Baumwollarbeiter voll beschäftigt werden können.« (»Rep. Fact., April 1863«, p. 14.)

»Ein sehr ernstlicher Nachteil bei Verwendung ostindischer Baumwolle, wie die Fabriken sie jetzt gebrauchen müssen, ist der, daß die Geschwindigkeit der Maschinerie dabei sehr verlangsamt werden muß. Während der letzten Jahre wurde alles aufgeboten, diese Geschwindigkeit zu beschleunigen, so daß dieselbe Maschinerie mehr Arbeit tat. Die verminderte Geschwindigkeit trifft aber den Arbeiter ebensosehr wie den Fabrikanten; denn die Mehrzahl der Arbeiter wird nach Stücklohn bezahlt, die Spinner soviel per Pfund gesponnenes Garn, die Weber soviel per gewebtes Stück; und selbst bei den andern, nach Wochenlohn bezahlten Arbeitern würde eine Lohnverminderung eintreten infolge der verminderten Produktion. Nach meinen Ermittlungen... und den mir übergebnen Aufstellungen des Verdienstes der Baumwollarbeiter im Lauf dieses Jahrs... ergibt sich eine Vermindrung von durchschnittlich 20%, in einigen Fällen von 50%, berechnet nach den Lohnhöhen, wie sie 1861 herrschten.«[141] (p. 13.) – »Die verdiente Summe hängt ab... davon, was für Material verarbeitet wird... Die Lage der Arbeiter, in Beziehung auf den verdienten Lohnbetrag, ist sehr viel besser jetzt« (Oktober 1863) »als voriges Jahr um diese Zeit. Die Maschinerie ist verbessert worden, man kennt den Rohstoff besser, und die Arbeiter werden leichter mit den Schwierigkeiten fertig, womit sie anfangs zu kämpfen hatten. Voriges Frühjahr war ich in Preston in einer Nähschule« (Wohltätigkeitsanstalt für Unbeschäftigte); »zwei junge Mädchen, die tags zuvor in eine Weberei geschickt waren, auf die Angabe des Fabrikanten hin, daß sie 4 sh. die Woche verdienen könnten, baten um Wiederaufnahme in die Schule und klagten, sie hätten nicht 1 sh. per Woche verdienen können. Ich habe Angaben gehabt über Self-acting minders... Männer, die ein paar Self-actors regieren, die nach 14 Tagen voller Arbeitszeit 8 sh. 11 d. verdient hatten, und von dieser Summe wurde ihnen die Hausmiete abgezogen, wobei der Fabrikant« (Edelmütigster!) »ihnen jedoch die halbe Miete als Geschenk zurückgab. Die Minders nahmen die Summe von 6 sh. 11 d. nach Hause. An manchen Orten verdienten die Self-acting minders 5-9 sh. die Woche, die Weber von 2-6 sh. die Woche, während der letzten Monate 1862... Gegenwärtig besteht ein viel gesundrer Zustand, obwohl der Verdienst in den meisten Distrikten noch immer sehr abgenommen hat... Mehrere andre Ursachen haben zu dem geringern Verdienst beigetragen, neben dem kürzern Stapel der indischen Baumwolle und ihrer Verunreinigung. So z.B. ist es jetzt Brauch, Baumwollabfall reichlich unter die indische Baumwolle zu mischen, und dies steigert natürlich die Schwierigkeit für den Spinner noch mehr. Bei der Kürze der Faser reißen die Fäden leichter beim Herausziehen der Mule und beim Drehen des Garns, und die Mule kann nicht so regelmäßig im Gang gehalten werden... Ebenso kann, bei der großen Aufmerksamkeit, die auf die Fäden verwandt werden muß, eine Weberin häufig nur einen Stuhl überwachen, und nur sehr wenige mehr als zwei Stühle... In vielen Fällen ist der Lohn der Arbeiter geradezu um 5, 7 1/2 und 10% herabgesetzt worden... in der Mehrzahl der Fälle muß der Arbeiter zusehn, wie er mit seinem Rohstoff fertig wird und wie er zum gewöhnlichen Lohnsatz an Verdienst herausschlägt, was er kann... Eine andre Schwierigkeit, womit die Weber zuweilen zu kämpfen haben, ist, daß sie aus schlechtem Stoff gutes Gewebe machen sollen und mit Lohnabzügen gestraft werden, wenn die Arbeit nicht nach Wunsch ausfällt.« (»Rep. Fact., October 1863«, p. 41-43.)

Die Löhne waren miserabel, selbst wo volle Zeit gearbeitet wurde. Die Baumwollarbeiter stellten sich bereitwillig zu all den öffentlichen Arbeiten, Dränage, Wegebauten, Steineklopfen, Straßepflastern, wozu sie verbraucht wurden, um ihre Unterstützung (die tatsächlich eine Unterstützung der Fabrikanten war, s. Buch I, S. 598/589) von den Lokalbehörden zu beziehn. Die ganze Bourgeoisie stand auf Wache über den Arbeitern. Wurde der schlechteste Hundelohn angeboten und der Arbeiter wollte ihn nicht[142] nehmen, so strich das Unterstützungskomitee ihn von der Unterstützungsliste. Es war insofern eine goldne Zeit für die Herrn Fabrikanten, als die Arbeiter entweder verhungern oder zu jedem dem Bourgeois profitabelsten Preis arbeiten mußten, wobei die Unterstützungskomitees als ihre Wachthunde agierten. Zugleich verhinderten die Fabrikanten, in geheimem Einverständnis mit der Regierung, die Auswanderung soweit wie möglich, teils um ihr im Fleisch und Blut der Arbeiter existierendes Kapital stets in Bereitschaft zu halten, teils um die von den Arbeitern erpreßte Hausmiete zu sichern.

»Die Unterstützungskomitees handelten in diesem Punkt mit großer Strenge. War Arbeit angeboten, so wurden die Arbeiter, denen sie angeboten worden, von der Liste gestrichen und so gezwungen, sie anzunehmen. Wenn sie sich weigerten, die Arbeit anzutreten... so war die Ursache die, daß ihr Verdienst bloß nominell, die Arbeit aber außerordentlich schwer sein würde.« (l.c. p.97.)

Die Arbeiter waren zu jeder Art Arbeit bereitwillig, zu der sie infolge des Public Works Act angestellt wurden.

»Die Grundsätze, wonach industrielle Beschäftigungen organisiert wurden, wechselten bedeutend in verschiednen Städten. Aber selbst an den Orten, wo die Arbeit in freier Luft nicht absolut als Arbeitsprobe (labour test) diente, wurde diese Arbeit doch entweder mit der bloßen regelmäßigen Unterstützungssumme oder doch nur so unbedeutend höher bezahlt, daß sie in der Tat eine Arbeitsprobe wurde.« (p.69.) »Der Public Works Act von 1863 sollte diesem Übel abhelfen und den Arbeiter befähigen, seinen Taglohn als unabhängiger Taglöhner zu verdienen. Der Zweck dieses Akts war dreifach: 1. Lokalbehörden zu befähigen, Geld« (mit Einwilligung des Präsidenten der staatlichen Zentral-Armenbehörde) »von den Schatzanleihe-Kommissären zu borgen; 2. Verbesserungen in den Städten der Baumwollbezirke zu erleichtern; 3. den unbeschäftigten Arbeitern Arbeit und lohnenden Verdienst (remunerative wages) zu verschaffen.«

Bis Ende Oktober 1863 waren Anleihen bis zum Betrag von 883700 Pfd. St. unter diesem Gesetz bewilligt worden. (p. 70.) Die unternommenen Arbeiten waren hauptsächlich Kanalisation, Wegebauten, Straßenpflastern, Sammelteiche für Wasserwerke etc.

Herr Henderson, Präsident des Komitees von Blackburn, schreibt mit Beziehung hierauf an Fabrikinspektor Redgrave:

»Während meiner ganzen Erfahrung im Lauf der gegenwärtigen Zeit des Leidens und des Elends hat mich nichts stärker frappiert oder mir mehr Freude gemacht als die heitre Bereitwilligkeit, womit die unbeschäftigten Arbeiter dieses Distrikts die ihnen gemäß dem Public Works Act vom Stadtrat von Blackburn angebotne Arbeit übernommen haben. Man kann kaum einen größern Kontrast denken als den zwischen[143] dem Baumwollspinner, der früher als geschickter Arbeiter in der Fabrik, und jetzt als Tagelöhner an einem Abzugskanal 14 oder 18 Fuß tief arbeitet.«

(Sie verdienten dabei je nach Größe der Familie 4-12 sh. wöchentlich, letztre riesige Summe mußte oft für eine Familie von 8 Personen ausreichen. Die Herren Spießbürger hatten dabei doppelten Profit: Erstens bekamen sie das Geld zur Verbesserung ihrer rauchigen und vernachlässigten Städte zu ausnahmsweis niedrigen Zinsen; zweitens zahlten sie die Arbeiter weit unter den regelmäßigen Lohnsätzen.)

»Gewohnt wie er war, an eine fast tropische Temperatur, an Arbeit, wobei Gewandtheit und Genauigkeit der Manipulation ihm unendlich mehr nützte als Muskelkraft, gewohnt an das Doppelte, manchmal Dreifache der Entlohnung, die er jetzt erhalten kann, schließt seine willige Annahme der gebotnen Beschäftigung eine Summe von Selbstverleugnung und Rücksicht ein, die ihm zur höchsten Ehre gereicht. In Blackburn sind die Leute probiert worden, bei fast jeder möglichen Art von Arbeit in freier Luft; beim Ausgraben eines steifen, schweren Lehmbodens auf beträchtliche Tiefe, bei Trockenlegung, Steinklopfen, Wegebauten, bei Ausgrabungen für Straßenkanäle auf Tiefen von 14, 16 und zuweilen 20 Fuß. Häufig stehn sie dabei in 10-12 Zoll tiefem Schmutz und Wasser, und jedesmal sind sie dabei einem Klima ausgesetzt, dessen nasse Kälte in keinem Distrikt Englands übertroffen, wenn überhaupt erreicht wird.« (p.91, 92.) – »Die Haltung der Arbeiter ist fast tadellos gewesen... ihre Bereitwilligkeit, die Arbeit in freier Luft zu übernehmen und sich damit durchzuschlagen.« (p.69.)

1864. April.

»Gelegentlich hört man in verschiednen Bezirken Klagen über Mangel an Arbeitern, hauptsächlich in gewissen Zweigen, z.B. der Weberei... aber diese Klagen haben ihren Ursprung ebensosehr in dem geringen Lohn, den die Arbeiter verdienen können infolge der angewandten schlechten Garnsorten, wie in irgendwelcher wirklichen Seltenheit von Arbeitern selbst in diesem besondern Zweig. Zahlreiche Zwistigkeiten wegen des Lohns haben vorigen Monat stattgefunden zwischen gewissen Fabrikanten und ihren Arbeitern. Ich bedaure, daß Strikes nur zu häufig vorgekommen sind... Die Wirkung des Public Works Act wird von den Fabrikanten als eine Konkurrenz empfunden, und infolgedessen hat das Lokalkomitee von Bacup seine Tätigkeit suspendiert, denn obwohl noch nicht alle Fabriken laufen, hat sich doch ein Mangel an Arbeitern gezeigt.« (»Rep. Fact., April 1864«, p.9.)

Es war allerdings die höchste Zeit für die Herren Fabrikanten. Infolge des Public Works Act wuchs die Nachfrage so sehr, daß in den Steinbrüchen bei Bacup manche Fabrikarbeiter jetzt 4-5 sh. täglich verdienten. Und so wurden die öffentlichen Arbeiten allmählich eingestellt – diese neue Auflage der Ateliers nationaux von 1848, aber diesmal errichtet zum Nutzen der Bourgeoisie.

Quelle:
Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin 1964, Band 25, S. 139-144.
Lizenz:
Kategorien:

Buchempfehlung

Jean Paul

Vorschule der Ästhetik

Vorschule der Ästhetik

Jean Pauls - in der ihm eigenen Metaphorik verfasste - Poetologie widmet sich unter anderem seinen zwei Kernthemen, dem literarischen Humor und der Romantheorie. Der Autor betont den propädeutischen Charakter seines Textes, in dem er schreibt: »Wollte ich denn in der Vorschule etwas anderes sein als ein ästhetischer Vorschulmeister, welcher die Kunstjünger leidlich einübt und schulet für die eigentlichen Geschmacklehrer selber?«

418 Seiten, 19.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon