12. Der Weg zur Wirksamkeit

[118] Mong Dsï sprach: »Wenn die Untergebenen nicht das Vertrauen ihrer Oberen besitzen, so kann das Volk nicht in Ordnung gebracht werden. Das Vertrauen der Oberen zu gewinnen gibt's nur einen Weg: – wem seine Freunde nicht glauben, der kann nicht das Vertrauen seiner Oberen gewinnen. Den Glauben der Freunde zu gewinnen gibt's nur einen Weg: – wer nicht mit seinen Nächsten in Eintracht lebt, der kann nicht den Glauben seiner Freunde gewinnen. Mit den Nächsten in Eintracht zu leben gibt's nur einen Weg: – wer beim Insichgehen nicht wahr ist, der kann nicht mit seinen Nächsten in Eintracht leben. Sein Leben wahr zu machen gibt's nur einen Weg: – wer sich nicht klar ist über das Gute, der kann nicht wahr werden in seinem Leben. Darum: Die Wahrheit haben ist göttlich, nach Wahrheit streben ist menschlich. Wer wahr ist, wird immer Eindruck machen. Aber ein Unwahrhaftiger ist noch nie imstande gewesen, Eindruck zu machen.«

Quelle:
Mong Dsï: Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, S. 118.
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