D. Untersuchung der Erkenntnis und endgültige Entscheidung der Frage (pag. 55 C – 67 B).

[342] Nachdem die reinen Bestandteile der Lust ausgesondert sind, soll eine entsprechende Aussonderung im Gebiete der Erkenntnis durchgeführt werden. Scheidet man die Wissenschaften von Zahl, Maß und Gewicht von den übrigen ab, so ist der ganze Rest nicht viel wert. Es bleibt dann nur unsichere Mutmaßung, beruhend auf Sinnesübung, Erfahrung. Routine (tribê) und bloßem glücklichen Treffen (stochastikê), was manche Kunst nennen und was durch Übung und Anstrengung wirklich eine gewisse Virtuosität (rhômê) erreichen mag (55 E). Solcher Art ist die ganze Musik, sofern sie nicht auf genauer Messung, sondern auf bloßem eingeübtem Treffen beruht, so die gewerblichen Disziplinen insgesamt, allenfalls mit Ausnahme der Baukunst, die sich genauer Messungen bedient und es dadurch zu einer verhältnismäßig hohen Genauigkeit (akribeia, 56 B) bringt.

Die exaktesten Wissenschaften aber sind ohne Zweifel die vorgenannten, die mathematischen. Auch bei diesen ist jedoch noch zu unterscheiden zwischen der reinen, philosophischen (hê tôn philosophountôn) und der gemeinen, praktischen Mathematik. Hiermit weist PLATO deutlich auf die Wissenschaftslehre des Staats zurück; vgl. daselbst 525 D, 527 A: das mathematische Studium hat seinen Wert im bloßen Erkennen, zur Weckung philosophischer Gesinnung. Dieselbe Unterscheidung der »gnostischen« (rein aufs Erkennen gerichteten) und »praktischen« (aufs Ausführen und Tun gerichteten) Disziplinen kehrt im Staatsmann wieder (258 D E). Auch ist das inhaltliche Unterscheidungsmerkmal bei der Arithmetik hier genau dasselbe wie im Staat (525 D, 526 A): die praktische Arithmetik rechnet mit beliebig ungleichen, die reine, theoretische nur mit streng gleichen Einheiten[342] (worüber oben S. 203). Daß nach dieser einzigen bestimmteren Andeutung jede weitere Ausführung gespart wird, versteht sich am einfachsten daraus, daß an die früheren Feststellungen nur erinnert werden soll.

Also gebührt der Mathematik der Vorzug, wie an Genauigkeit, so an Reinheit, Deutlichkeit (einsichtiger Gewißheit, saphes) und Wahrheit, vor allen andern Disziplinen, ausgenommen allein Dialektik (58 A), die freilich sämtliche andern überragt, da sie alle andern erkennt. Sie muß wohl bei weitem die wahrste Erkenntnis sein, da sie unmittelbar zu ihrem Gegenstand Sein und Wahrheit und das ewig gleich Geartete hat. Denn nach dem Nutzen im praktischen Leben ist hier nicht die Frage; darin mag selbst die gorgianische Überredungskunst es ihr zuvortun; sondern allein nach Reinheit, Wahrheit und Genauigkeit (Strenge) der Erkenntnis. Es lebt doch in der Seele eine Kraft die Wahrheit zu lieben und um ihretwillen alles zu tun; dies Bedürfnis befriedigt keine andre Wissenschaft so wie sie (58 D).

Weiter dringt die Untersuchung hier leider nicht vor. Sogar als eine Art Rückfall mutet es an, wenn nun die alte Entgegensetzung der Wissenschaften des Seins und des Werdens, des Unwandelbaren und des Wandelbaren in ungemilderter Schroffheit wieder betont wird: Die sonstigen Disziplinen haben es nur mit Meinung oder Schein (doxa) zu tun; auch die Naturforschung erforscht nur »diese Welt«, wie sie geworden ist und wie sie wirkt und leidet; sie hat zum Gegenstand nicht das Ewige, sondern was wird, werden wird und geworden ist. Davon aber wird uns doch nichts nach exaktester Wahrheit gewiß, was nie auf gleiche Weise sich verhalten hat noch verhalten wird noch gegenwärtig verhält. Wie sollte auch von dem, was selbst nicht die mindeste Festigkeit (bebaiotês) in sich hat, uns etwas fest und gewiß werden, wie könnte es Verstand und Wissenschaft davon nach strengster Wahrheit geben? Sondern, wenn überhaupt von irgend etwas, so kann es gewisse, reine, wahre, wie wir zu sagen pflegen: lautere Erkenntnis nur von dem geben, was sich ganz unvermischt immer auf gleiche Weise verhält; alles Andre kommt erst an zweiter oder noch späterer Stelle. Und so kann auch von Vernunft und Einsicht in strenger Bedeutung nur da die Rede sein (bis 59 D).

Nach allen entscheidenden Schritten, die schon im Phaedo, dann im Parmenides, im Sophisten, nicht am wenigsten aber[343] im Philebus selbst zu einer logischen Grundlegung der Erfahrungswissenschaft, der Wissenschaft vom Werden vollbracht sind, wirken diese Erklärungen einigermaßen enttäuschend. Wie anders lautete es Phil. 17 A: da sollte gerade das »dialektische« Verfahren bestehen in der feinsten Spezifikation des Grundverhältnisses des Einen und Mannigfaltigen, d.h. des Gesetzes überhaupt zu den besonderen Gesetzen, die, zwischen dem »Einen« und »Unendlichen« vermittelnd, eine immer weiter gehende »Bestimmung des Unbestimmten« ermöglicht. Hier dagegen stehen wir wieder bei dem eleatisch starren, unvermittelten Gegensatz des ewig Unwandelbaren und des ewig Wandelbaren, das heißt doch: des Einen und Unendlichen; der Zwischenglieder, in denen dort das wissenschaftliche Verfahren ganz eigentlich seinen Sitz haben sollte, wird hier gar nicht gedacht. Und dem entspricht, daß dort das Werden (26 D), im ganz positiven Sinne des Entstehens, der Hervorbringung des konkreten Seins, voll anerkannt wurde und Gesetz und Wissenschaft eben darauf sich erstreckten, dagegen hier der Wissenschaft vom Werdenden, Veränderlichen, weil sie nicht absoluter Gewißheit fähig ist, auch gleich alle Wahrheit abgesprochen wird. PLATO widerspricht sich direkt, wenn es hier heißt: in dieser Welt (peri ton kosmon tonde, 59 A) dürfe man Vernunft und Einsicht nicht suchen; während nach der früheren Darlegung Vernunft und Wissenschaft im Menschen sich nur herleiten aus der Vernunft und Gesetzlichkeit des Alls, das heißt eben dieser (sichtbaren) Welt (tode to kaloumenon holon, 28 D, tou kosmon 29 E, toude hon kosmon legomen 29 E).

Am meisten ist zu verwundern, daß PLATO, nachdem er noch unmittelbar vorher der Wissenschaft von Zahl, Maß und Gewicht den Vorzug der Exaktheit zuerkannt hat, sich jetzt gar nicht darauf zu besinnen scheint, daß eben auf dieser Grundlage eine Wissenschaft vom Werden nicht bloß möglich, sondern, seinen früheren Darlegungen zufolge, logisch gefordert ist, die, jedenfalls in ihren reinen Grundlagen, der Mathematik völlig gleichberechtigt zur Seite steht. Der überragende Wert der Dialektik wird ja damit garnicht in Frage gestellt, da die Methode, der die Mathematik und alle echte Wissenschaft ihre Wahrheit verdankt, ihren eigentümlichen Gegenstand bildet, sie also in der Tat jene alle »erkennt«; da sie die Gesetze der Wissenschaften zur Aufgabe hat, wie die Wissenschaften die der Phänomene.[344]

Man muß demnach wohl gestehen, daß diese ganze Betrachtung (59 A – D) aus der Konsequenz des im ersten Teil Bewiesenen heraus- und in den Ton und die Gedankenrichtung einer sonst überwundenen Stufe der platonischen Philosophie zurückfällt. Dagegen steht noch die unmittelbar vorausgegangene Darlegung (55 – 58) mit dem Standpunkt des ersten Teils in gutem Einklang. Es soll also von dem früher Gesagten sachlich gewiß nichts zurückgenommen sein. Es ist nur die alte Stimmung der Abkehr von »dieser Welt«, die noch einmal, die streng logische Gedankenentwicklung sichtlich durchbrechend, den Sieg behauptet. –

Es bleibt nur noch übrig, nach allem die endgültige Entscheidung der anfangs gestellten Frage auszusprechen. Das vollkommene, zulängliche Gute muß Vernunft und Lust vereinigen, nämlich die wahrhafteste Lust mit der wahrhaftesten Erkenntnis (61 E). Freilich genügt es wenigstens für das menschliche Leben nicht, Gerechtigkeit »selbst«, Kreis und Kugel »selbst« (als bloße Gegenstände der Theorie) zu kennen, mit der, wenn auch unreinen und Ungewissen Anwendung auf die menschlichen Künste dagegen ganz unvertraut zu bleiben. Man wird also die Baukunst, die Musik und alle vorgenannten Disziplinen allerdings zulassen müssen. Ihre mindere Reinheit wird dann nicht schaden, wenn man zugleich die Grundwissenschaften (tas prôtas, 62 D) hat. – Hiermit sind die empirischen Wissenschaften wenigstens nachträglich einigermaßen rehabilitiert; allerdings scheinen sie auch jetzt mehr Not halber geduldet, nicht aber anerkannt zu werden als aus wissenschaftlichen, aus logischen Prinzipien gefordert und gerechtfertigt.

Dagegen sind von den Lüsten nur die (oben nachgewiesenen) reinen mit Vernunft und Einsicht überhaupt verträglich. Vollends erweist sich diese Einschränkung notwendig unter dem Gesichtspunkt der Wahrheit. Ohne Wahrheit aber kann überhaupt weder etwas werden, noch, nachdem es geworden ist, sein (64 B).

Hiermit ist der Begriff des Guten vollständig, als ein unkörperliches (ideelles) Universum (kosmos asômatos), als reine Gesetzesordnung, die den beseelten Körper in schönem Einklang regieren soll, zustande gebracht (64 B). Der letztbestimmende Grund des Guten (aition, aitia, CD) ist diesem zufolge die Natur des Maßes, der Symmetrie, ohne die eine jede Mischung notwendig sich selbst und ihre Bestandteile verdirbt, vielmehr eigentlich keine Mischung (d.h. wirkliche, innere Vereinigung),[345] sondern nur eine lose Zusammenmengung zustande kommt. Schon hiermit aber nähert sich der Begriff des Guten dem des Schönen, denn auf Maß und Symmetrie beruht ebensowohl Schönheit als Güte. Nimmt man dazu noch das nach den früheren Beweisen auf demselben Prinzip des Maßes, der »Bestimmung des Unbestimmten« beruhende Merkmal der Wahrheit, so ist, wenn auch nicht m einer einzigen Idee, doch in den dreien zusammen (syntrisi, nicht syn trisi) das Gute definiert. Dies Dreies also in Eins gefaßt (oion hen) werden wir richtig als Grund angeben für die (Auswahl und Zusammenfügung der) Bestandteile der Mischung und dafür, daß sie, eben sofern sie dies, als das Gute, in sich hat, selber gut ist (65 A).

Daß aber in diesen drei Rücksichten die Vernunft vor der Lust den Vorzug hat, also in der Mischung beider (was zu beweisen stand) jene und nicht diese der beherrschende Faktor sein muß, folgt nun leicht. Erstlich ist Vernunft mit Wahrheit entweder identisch oder ihr nächstverwandt. Gesetz und Maß aber kommt ihr ebenso zweifellos zu; und damit auch Schönheit. Von der Lust dagegen kann dies alles nicht behauptet werden.

Somit ist schließlich dem Range nach das Höchste das Prinzip des Maßes, das Zweite Symmetrie, Schönheit, Vollkommenheit, Zulänglichkeit und was dem verwandt, das Dritte Vernunft, Einsicht, Wahrheit. Nächst diesen Dreien, die, wie leicht zu sehen, zusammen das Prinzip des Guten, so wie es zuvor festgestellt worden war, mit seinen beiden allgemeinen Konsequenzen (64 D E) darstellen, folgt erst das, was der menschlichen Seele besonders zugehört, nämlich als Viertes die Wissenschaften (der Plural ist hier nicht gleichgültig) nebst den praktischen Künsten und den bloßen richtigen Vorstellungen, also das Gesamtgebiet der Erkenntnistätigkeit; endlich als Fünftes, dem Range nach Unterstes, die reinen Lüste (66 A – C). So weit also ist die Lust entfernt von dem ersten Range: »und wenn alle Ochsen und Pferde und die andern Tiere alle es behaupten, damit daß sie der Lust nachgehen; deren niederen Liebestrieben man doch nicht etwa eher wird trauen sollen als dem Triebe der logischen Erörterung, die im Dienste der philosophischen Muse weissagt« (67 B). – So ist der Hinweis auf das Prinzip des Logischen, wie das erste, auch das letzte Wort des inhaltreichen Werks.

Nur Weniges bedarf noch der Erläuterung. In der fünfstufigen Rangordnung der Werte entsprechen, wie schon angedeutet[346] wurde, die drei oberen Stufen ohne weiteres den vorher unterschiedenen drei Merkmalen der Idee des Guten; die beiden unteren betreffen die spezifischen Besitztümer der Menschenseele, nach deren Wertverhältniß in letzter Linie gefragt ist: Erkenntnis und Lust. Die Anordnung hat insoweit strenge Notwendigkeit Auf die Reihenfolge der drei ersten Stufen ist kein übertriebenes Gewicht zu legen; übrigens entspricht sie ganz der früheren Anordnung (64 D E), und sie ist jedenfalls insofern wohlbegründet, als das Maß, die Bestimmung des Unbestimmten schon dort als letzter Grund des Guten aufgestellt, die beiden andern Merkmale bloß als Folgen daraus hergeleitet wurden.

Hiermit ergibt sich aber ganz unwidersprechlich, daß PLATO in der Tat, wie wir oben angenommen haben, nicht die Vernunft, als verschieden vom Gesetz (nämlich dem Gesetz der Gesetzlichkeit selbst), zum letzten »Grunde« hat machen, und etwa über dies bloß formale Prinzip als substanzielles, weil bewegendes und wirkendes hinausheben wollen. Sondern Gesetzlichkeit, Schönheit, Wahrheit sind drei nahezu gleichwertige Ausdrücke eines und desselben letzten Prinzips, welches um des dritten Merkmals willen, wenn gerade dieses im Vordergrund steht, auch wohl als ganzes »Vernunft« heißen mag, aber ebensowohl nach dem ersten Merkmal »das Gute«, nach dem zweiten »das Schöne« genannt werden könnte, und unter diesem Namen in der Tat früher, im Staat und im Gastmahl, aufgetreten war. Soll aber eins der drei Merkmale an der Spitze stehn, so kann es nur das der Gesetzlichkeit sein. Also ist die Voranstellung des Prinzips des Maßes, welches eben das Gesetz vertritt, durchaus gerechtfertigt.

Wenn daher SCHLEIERMACHER (in der Einleitung seiner Übersetzung des Dialogs) sich wundert, warum wohl der »Geist«, dem nach der früheren Darstellung der erste Platz gebühre, hier sich mit dem dritten begnügen müsse, und zu der Auskunft greift (die ihn nachher selbst nicht befriedigt und erst wieder weitere Hilfsannahmen fordert): es sei hier nicht von dem göttlichen und höchsten Geist die Rede (von dem doch hier keinesfalls geschwiegen werden dürfte, s. 64 A: en te anthrôpô kai tô panti), sondern von dem »in die Mischung selbst eingegangenen, als solchen«, so ist diese ganze Verlegenheit eine selbstgeschaffene, da die frühere Deduktion gar nicht notwendig, vielmehr überhaupt mit keinem zulänglichen Grunde auf einen[347] anderen »Grund« gedeutet wird als auf das logische Urprinzip der Bestimmung des Unbestimmten selbst, welches, unter der ebenfalls durch die frühere Darstellung (metrion, metron, 24 C, 25 A, = nomos, taxis, 26 B) wohlmotivierten Benennung des Maßes, mit vollem Recht hier als »Grund« an die Spitze tritt, übrigens Schönheit und Wahrheit so unmittelbar im Gefolge hat, daß ohne ernstlichen Anstoß dasselbe auch »Vernunft« (was mit »Wahrheit«, 65 D, fast völlig gleichgesetzt wird) oder »Weisheit« genannt, nicht minder mit jeglicher Schönheit (30 AB) ausgestaltet werden durfte.

So entnehmen wir dieser Ausführung eine neue, sehr gewichtige Bestätigung für unsere oben gewonnene Ansicht von der Bedeutung der Vernunft als obersten »Grundes«. Wir verglichen damit die »Idee des Guten« im Staat. Die Erinnerung an diese drängt sich hier von neuem und ganz unabweisbar auf. Es ist auffallend wenig beachtet worden, daß hier (64 A) ausdrücklich die Frage nach dem Inhalt der Idee des Guten im Menschen sowohl als im All (oder in allem?) aufgeworfen und beantwortet wird. Und wenn es in dieser Antwort (65 A) nun heißt: zwar nicht in einer Idee sei das Gute zu fassen, aber wohl in dreien zusammen, so ist, zumal nach der deutlichen Beziehung der vorausgegangenen Erörterungen auf die Wissenschaftslehre des Staats, die Annahme kaum zu umgehen, daß man sich hierbei an den Staat erinnern soll, wo gewiß mancher schon damals, wie bis heute, das Gute zwar überschwänglich gepriesen, aber nicht deutlich genug definiert gefunden hatte, was es eigentlich sei.

Die Definition konnte, nach der dialektischen Grundlegung des ersten Teils, durch nichts andres gegeben werden als durch das Urprinzip der Bestimmung des Unbestimmten, dessen kurz zusammenfassender Ausdruck das Maß oder die Maßbestimmtheit (metron oder metrion) ist. Es erfüllt in der Tat alle die vielgestaltigen Anforderungen, welche der Staat an das Gute stellt. Es ist der Grund der Erkenntnisfähigkeit auf Seiten des Subjekts, der Erkennbarkeit (Wahrheit) auf Seiten des Objekts; Grund zugleich des Seins für beide, selbst aber nicht ein (bestimmtes, konkretes) Sein, sondern noch darüber hinaus, eben sofern alles Sein erst auf ihm beruht. Es ist Grund zugleich alles Werdens und aller in diesem sich darstellenden Ordnung und Gesetzlichkeit, Grund aller menschlichen Tugend, nicht minder aller Schönheit. Es ist in letzter Reduktion, genau wie im[348] Staat vom Guten gezeigt wurde, nichts als der reine Ausdruck des Urprinzips des Logischen selbst, daher zu erkennen allein durch Dialektik, als die letzte Krönung des Baues der Wissenschaften, die sie als Unterbau voraussetzt, indem sie sie alle »erkennt«, d.h. zum Objekt hat (58 A). Die Übereinstimmung bewährt sich in jedem Zuge. Sie führt aber – braucht das nochmals gesagt zu werden? – auf nichts weniger als eine dingliche Ursache, eine Substanz, einen aristotelischen »unbewegten Beweger«; sondern auf die souveräne Methode.

Quelle:
Paul Natorp: Platos Ideenlehre. Eine Einführung in den Idealismus. Leipzig 21921, S. 342-349.
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