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[110] Gespielt habe ich im ersten Teil des Jahres
viel Beethovensche Sonaten,
zwölf Haydnsche Sinfonien,
späterhin Schuberts Phantasie,
Divertissement á l'hongroise,[110]
Lebensstürme,
die Pastoralsinfonie,
vor allem die Neunte Sinfonie.
Komponiert habe ich im Januar:
»In einem kühlen Grunde«, melodramatisch.
In den Hundstagen aufgeschrieben:
»So lach doch mal.«
Im Kopf ersonnen:
das Allegro einer Sonate vierhändig, vergessen,
das Adagio dazu, nicht vergessen.
In den Weihnachtsferien:
»Eine Silvesternacht« für Violine und Klavier aufgeschrieben.
Gedichtet habe ich
vor Hundstagen: nachher:
Untreue Liebe Heimkehr, fünf Lieder
Vor dem Kruzifix Vorspiel
Am Meerestrand An ein Rosenblatt
Klang aus der Ferne Der alte Ungar
Über den Gräbern Vor fünfzig Jahren
Jetzt und einstmals Beethovens Tod.
Jetzt und ehedem
Rhapsodie.
Geschrieben habe ich in den Ostertagen:
Über das Dämonische in der Musik I, II.
In den Hundstagen:
Anmerkungen zum Nibelungenlied.
In den Michaelistagen:
Anmerkungen zum Hildebrandslied und Sprüchen.
Später:
Abhandlung über Ermanarich.
[111]
Gelesen am meisten:
Emerson
Bernhardy, Literaturgeschichte
Gervinus, Shakespeare
Edda
Symposion
Technik des Dramas
Nibelungen Lachmann
Tacitus (Tiberius:)
Wolken
Plutus
Äschylos, und über ihn.
Gedichte des Jahres 1863:
1. Untreue Liebe
2. Vor dem Kruzifix
3. Jetzt und ehedem
4. Jetzt und einstmals
5. Rhapsodie
6. Über den Gräbern
7. Ein Blatt der Erinnrung
8. Am Meeresstrand. Fragment
9. Heimkehr. Fünf Lieder
10. Der alte Magyar
11. Vorspiel
12. Am 10. Oktober
13. Über fünfzig Jahre
1864: An Beethoven 1. 2. 3.
Lebensquellen
Kleine Lieder
Abschied
9. 2. 64.[112]
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