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[1056] Basel, Mittwoch [24. Januar 1872]
Mein verehrter Meister, soeben habe ich einen Brief an Ihre Frau Gemahlin abgesandt; es ist kaum eine Stunde nach Ihrer Abreise von Basel, so daß ich hoffen kann, wie schon morgen früh die gute Nachricht in Tribschen ist.
Es scheint jetzt der Moment zu sein, in dem der Bogen endlich gespannt wird – nachdem er lange mit schlaffen Sehnen da hing. Daß[1056] Sie es aber auch sein müssen, der dies tut! Daß doch alles zuletzt auf Sie zurückgeht! Ich empfinde meine jetzige Existenz als einen Vorwurf und frage Sie aufrichtig an, ob Sie mich brauchen können. Außer dieser Anfrage wüßte ich augenblicklich nichts zu berichten – aber viel, sehr viel zu wünschen, zu hoffen, mein verehrter Meister!
In Treue Ihr Friedrich Nietzsche
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