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[1150] [Basel, 11. Juni 1878]
Mir ist es sehr lieb und erwünscht, daß einer meiner Freunde Wagnern Gutes und Freundliches erweist; denn ich bin immer weniger imstande, ihm (so wie er nun einmal ist – ein alter unveränderlicher Mann) Freude zu machen. Seine und meine Bestrebungen laufen ganz auseinander. Dies tut mir wehe genug – aber im Dienste der Wahrheit muß man zu jedem Opfer bereit sein. Wüßte er übrigens, was ich alles gegen seine Kunst und seine Ziele auf dem Herzen habe, er hielte mich für einen seiner ärgsten Feinde – was ich bekanntlich nicht bin. – Mein letzter Brief war wohl sehr undeutlich? Mit Via-mala-Konsequenzen bezog ich mich auf meine Ansichten über Moral und Kunst (die das Härteste sind, was mir der Wahrheitssinn bis jetzt abgerungen hat!). –
In 14 Tagen haben wir große Auflösung unsres Haushalts: meine liebe Schwester geht nun für immer wieder zu meiner Mutter zurück. – Ergebensten Dank für das Hamdelied: wer ist die Übersetzerin? – Ihnen beiden von Herzen zugetan
F. N. und L. N.
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