Achtes Kapitel

[92] 1. Das Spiess-Rind.[92]

2. Es verschafft den Himmel, Vieh, Söhne, Reichthum, Ruhm, Lebensdauer.60

3. Nachdem er das Hausfeuer in den Wald gebracht, die drei Feuer bereitet61, schlachte er ein Thier dem Rudra.

4. Ein unverschnittenes.

5. Es muss ein Rind sein62, wegen der Benennung (des Opfers).

6. Nachdem er das Netz gekocht, eine Topfspeise und die Fleischschnitte, opfert er dem Rudra das Netz, dem Aether das Fett, und die mit der Topfspeise vermischten Fleischschnitte dem Agni, Rudra, Çarva, Paçupati, Ugra, Açani, Bhava, Mahâdeva und Îçâna.

7. (Dann folgt ein Opfer an) Vanaspati.

8. An den Opferförderer zuletzt.

9. Das Umhersprengen an die Himmelsgegenden.

10. Zu Ende des Umhersprengens lassen sie die Frauen mitopfern: der Indrâṇî, Rudrâṇî, Çarvâṇî, Bhavânî, Agni dem Hausherrn.

11. Das Blut bringt er in Palâçablättern auf Grasbündeln dem Rudra, den Heeren als Gabe dar: »Welche Heere du, o Rudra, im Osten hast, denen (gilt) diese Gabe; ihnen und dir Verneigung! – (ebenso) im Süden ... im Westen ... im Norden ... nach oben ... nach unten ...«[93]

12. Das Gedärm63 mit Blut beschmiert wirft er in das Feuer, oder sie vergraben es in die Erde.

13. Nachdem er das Thier gegen den Wind gerichtet, verehrt er es mit den Sprüchen an Rudra oder mit dem ersten und letzten Abschnitte derselben.64

14. Von diesem Thiere bringen sie kein Fleisch in das Dorf.65

15. Hiermit ist auch das Rindopfer erklärt.

16. Es geschieht mit einer Milchspeise, mit Weglassung des Unpassenden.

17. Eine Kuh von gleichem Alter (wie das Opferthier) ist der Opferlohn dafür.

60

Es verschafft nicht alle diese Gegenstände zugleich, sondern kann vollzogen werden von einem Manne, der sich einen derselben wünscht. Jr. Kp.

61

d.h. nachdem er aus dem Hausfeuer die beiden anderen Feuer, das Âhavanîya und das Dakshiṇa entnommen hat. Jr. Kp. Vp.

62

Nicht eine Ziege. Die Partikel vâ steht hier in der Bedeutung von eva. Jr.

63

ûvadhyaṃ purîshâdhânaṃ poṭîti prasiddhara. Jr. – Vgl. Bengal. poṃṭâ a gut, the entrails. Hindust. poṭâ stomach.

64

Mit dem Çatarudriya, VS. 16, 1–66 oder mit VS. 16, 1–16 und 47–66.

65

In den krit. Anm. ist zu ergänzen, dass die dort angeführte Variante in der Hdschr. C steht.

Quelle:
Indische Hausregeln. In: Abhandlungen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 6. Leipzig 1878, S. 92-94.
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