Achtzehntes Kapitel.

[34] 1. Wenn er von einer Reise zurückkehrt, nähert er sich dem Hause wie oben157 gesagt.

2. Wenn er den Sohn erblickt, spricht er leise: »Aus Glied für Glied entstehst du, aus dem Herzen wirst du geboren. Du bist mein Selbst, Sohn genannt; du lebe hundert Jahre.«158

3. Dann küsst er sein Haupt und spricht: »Mit Prajâpati's Locktone küsse ich dich, welcher tausend Leben verleihet; o du! lebe hundert Jahre.«

4. Und: »Mit der Kühe Locktone« u.s.w. dreimal.

5. In sein rechtes Ohr flüstert er:


»Uns reiche dar, vordringender, gewalt'ger.

Viel Gut, o Indra, reich an allen Gaben;

Gib, dass wir hundert Herbste noch erleben,

Und viele Söhne uns, behelmter Indra.«159


6. In das linke:


»Die besten Schätze reich uns dar, o Indra,

Des Geistes Einsicht, stetes Glück und Wohlsein,

Der Güter Mehrung und des Leibs Gesundheit,

Der Rede Liebreiz und das Glück der Tage.«160


7. Einem Mädchen aber küsst er nur das Haupt stillschweigend.

157

In Kâty. Çr. Sû. 4, 12. 21 u.f. also, indem er mit den Versen VS. 3, 41. 42 an das Haus hinan, und mit 43 in dasselbe hinein tritt.

158

Vgl. Kaushît. Upan. 2, 11.

159

RS. 3, 36, 10. Grassmann's Uebersetzung.

160

RS. 2, 21, 6. desgl.

Quelle:
Indische Hausregeln. In: Abhandlungen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 6. Leipzig 1878, S. 34-35.
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