[167] Bracteāten (v. lat. Bractea, Blech), Münzen des Mittelalters in germanischen Ländern, bes. in NDeutschland u. Polen, aus sehr dünnem Blech (daher Blechmünzen) geschlagen, meist nur auf einer Seite geprägt, indem auf der Rückseite die Figuren vertieft erscheinen (daher Hohlmünzen). Sie sind meist aus Silber, selten aus Gold (wie man deren in Dänemark gefunden hat), nie aus Kupfer. Der Größe nach sind sie verschieden, gewöhnlich von der Größe eines Sechstelthalers bis eines Guldenstücks, noch größer kommen sie selten vor, später aber auch kleiner, bis zur Größe eines Sechsers. Das Gepräge ist oft sehr schlecht, das der rheinischen am besten. Unter Otto I. wurden sie zuerst aus dem Silber des Harzes geprägt; nach Andern hat sie Schweden schon im 9. Jahrh. gekannt; im 15. Jahrh. wurden sie durch die Dickpfennige verdrängt, nur die kleineren erhielten sich bis in das 16., ja im Braunschweigischen bis in das 17. Jahrh. Jetzt werden B. noch oft bei Ausgrabungen gefunden. Man bezahlte mit den B. nach dem Gewicht. Die doppelten (wiewohl selteneren) B. sind auf beiden Seiten geprägt, indem man die Stellen, welche der erste Stempel frei ließ, auf der Rückseite prägte. Vgl. Mader, Über die B., Prag 1808.