[909] Chenille (fr., spr. Schenillj, d.i. Raupe), 1) eine einer haarigen Raupe ähnliche Schnur. Die Kette besteht aus 3 bis 7 mit leinenen Fäden abwechselnden Seidenfäden, der Einschlag aus farbiger Seide Das 68 Zoll breite gewebte Band wird in Längenstreifen zerschnitten, die leinenen Fäden herausgezogen u. nun die Kettenfäden, mit denen auch wohl noch ein Messingdraht eingewirkt ist, mit dem ausgefranzten Schusse zu einer Schnur zusammengedreht. Man verwendet die Ch. zu Stickereien, Verzierung des weiblichen Putzes; man klöppelt davon Figuren in Blonden (Chenilleblonden, Chenillespitzen), u. brochirt davon Blumen in seidenes Zeug (Chenilleatlas od. Brochirier Sammet); in neuerer Zeit hat man auch ganze Tücher (Chenilletücher) davon. Die Verfertigung der Ch. geschieht entweder in großer Menge in Chenillemanufacturen, od. von gewöhnlichen Seidenwirkern od. Posamentirern (Chenillemachern). 2) Sonst eine Art Überrock, dem Matin ähnlich, für Mannspersonen.