[874] Desultor (lat., Herabspringer), 1) (gr. Apobates), in den griechischen Kampfspielen u. in den römischen Circusspielen Einer, welcher beim Pferderennen von einem Pferde auf das andere sprang u. auf diesem fortritt; 2) (gr. Amphippos, Tarentiner), in den römischen Heeren ein Reiter welcher 2 Pferde hatte u. im Kampfe von dem einen, wenn dasselbe ermüdet war, auf das andere sprang u. fortkämpfte; solche Reiter waren bes. Numidier, u. schon Hannibal hatte deren in seinem Heere. Daher Desultorisch, abspringend, nicht bei der Sache bleibend; obenhin, flüchtig. Eine Desultorische Lectüre ist eine solche, wo der Leser Bücher ohne Plan liest, auch wohl, ohne eins durchgelesen zu haben, ein anderes zu lesen wählt.