Dido [1]

[124] Dido (Elisa, Elissa), Tochter des Königs Belos (Mutgo) von Tyros; nach dem Tode des Belos übergaben die Tyrer das Reich dem Pygmalion, Bruder der D., u. D. vermählte sich mit ihrem Oheim Akerbas (Sichäos), dem reichen Priester des Herakles; als diesen Pygmalion erschlug, floh D., begleitet von vielen tyrischen Mißvergnügten; sie kam nach Cypern, entführte von dort 80 Jungfrauen, landete mit diesen in Afrika u. erbaute hier um 880 v. Chr. Carthago (s.d.). Die Colonie blühte bald auf; dadurch gereizt verlangte Hiarbas, König von Mauretanien, D. zur Gemahlin; aber um seinen Anträgen zu entgehen, erstach sie sich selbst auf einem vorher errichteten Scheiterhaufen. Nach Virgil entfloh sie aus Tyrus mit ihrer Schwester Anna Perenna u. war eben mit dem Bau Carthagos beschäftigt, als ein Sturm den Äneas sammt seiner Flotte an ihre Küste trieb. Auf Juno's Veranstaltung liebten sich beide, durch ein Ungewitter in eine Höhle getrieben, bis Jupiter durch Mercur dem Äneas zu scheiden gebot. Aus Schmerz darüber tödtete sich D. selbst. Später wurde sie in Carthago öffentlich verehrt.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 124.
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