Fanchon

[104] Fanchon (fr., spr. Fangschong), Diminutiv von Francisca, Fränzchen, Mädchenname. Eine wahre F., ein aus niederem Stande emporgekommenes, gebildetes, aber sittsam u. bescheiden gebliebenes Frauenzimmer; so bes. ehedem nach der auf eine wahre Pariser Anekdote gegründeten, nach dem Französischen bearbeiteten, beliebten Oper F. das Leiermädchen von Kotzebue u. Himmel genannt, in welcher ein armes savoyardisches Leiermädchen, die durch Gaben reich geworden, dabei aber züchtig geblieben u. sehr wohlthätig ist, einen Offizier aus vornehmer Familie, der sich ihr in der Maske eines Malers naht u. bald von ihr ganz bezaubert wird, heirathet.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 104.
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