Gaumenkrankheiten

[15] Gaumenkrankheiten, betreffen bald den harten, bald den weichen Gaumen, bald beide zugleich; die häufigste ist die Entzündung, bes. des weichen Gaumens, Gaumenbräune (s. Bräune [Med.]). Den weichen Gaumen betreffen auch oft Geschwüre, bes. syphilitische. Die Gaumenspaltung (gespaltner Gaumen, Palatum fissum) besteht in einem[15] theilweisen od. vollständigen Getrenntsein des Gaumens, in Folge ursprünglicher Mißbildung (Wolfsmachen) meistentheils mit Hasenscharte verbunden, od. in Folge von Geschwüren, vorzüglich venerischen, u. erfordert, wenn sie den harten Gaumen betrifft, die Verschließung durch einen Obturator (s.d. 3), welcher zuweilen mit einem künstlichen Gebiß in Verbindung gesetzt werden kann, besser aber hilft die von Gräfe zuerst ausgeführte Gaumennaht, wodurch die blutig gemachten Ränder vereinigt werden; neuerlich hat man sie auch durch ein klammerartig zusammenhaltendes Instrument, welches der Naht ähnlich wirkt, ersetzen wollen.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 15-16.
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