Kebbi

[403] Kebbi, 1) eine große, fruchtbare Landschaft im Innern Afrika's, grenzt östlich an den Niger u. gehört mit seinem westlichen größeren Theile zum Fellatah-Reiche Gando, mit dem kleineren östlichen zum Reiche Sokoto. Außer zahlreichen anderen Städten liegen in der Provinz die gleichnamigen Hauptstädte der genannten Reiche. Bewässert ist das Land von dem gleichnamigen Flusse mit seinen Nebenflüssen; 2) die ehemalige Hauptstadt der Landschaft Birni-n-Kebbi, einst sehr bedeutend, doch jetzt größtentheils in Trümmern, gehört zu Gando. Zu der Zeit gegründet, als das Sonrhayreich zerfiel, ward K. bald ein mächtiges Königreich, das zur Zeit seiner Blüthe alle benachbarten Länder am Niger beherrschte u. ausgedehnten Handel trieb, namentlich mit Gold. 1806 ward K. darauf von den Fellatahs erobert; 3) linker Nebenfluß des Niger, entspringt etwa zwischen Katsena u. Kano auf der Wasserscheide des Niger u. des Tsad-Sees u. mündet südlich von Say. Seine Länge beträgt etwa 100 Meilen. Im oberen Laufe führt er auch die Namen Sokoto (nach der an ihm liegenden Stadt gleiches Namens) od. Rima. Seine bedeutendsten Zuflüsse sind der Soma u. der Ranneo, beide links.[403]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 403-404.
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