Nachtwachen

[635] Nachtwachen, freiwillige, durch Beschäftigung, bes. geistige, mit od. ohne Anwendung von Reizmitteln bewirkte Entbehrung des Schlafs. N. erzeugt immer Erschöpfung der Kräfte, die um so größer ist, je öfter u. anhaltender dasselbe wiederholt wird u. bei zugleich Statt findender geistiger Arbeit vorzüglich das Nervenleben stört u., übertrieben ausgeübt, selbst zerrüttend auf dasselbe u. auf die Ernährung wirkt, so daß dauernde, selbst bleibende Schwäche folgt, welche durch langen Schlaf, Vermeidung aller Anstrengung, kräftige Diät, fleißigen Genuß der freien Luft, Bäder u. stärkende Arzneimittel überwunden werden muß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 635.
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