Ostrĕa

[503] Ostrĕa (O. Lam.), so v.w. Auster, s.d. Fossile Austern erscheinen zuerst im Muschelkalk u. gehen in zahlreichen Arten bis in die jüngsten Formationen heraus. Man unterscheidet solche mit gefalteten u. solche mit glatten Schalen. a) Mit gefalteten Schalen: Arten: O. spondyloides Schloth., mit schief ovaler Schale, die unten mit ihrer ganzen Fläche aufgewachsen, die obern gewölbt u. mit zahlreichen schmalen Falten bedeckt; häufig im Muschelkalk, ihr sehr ähnlich, aber mehr ovalkreisrund ist O. multicostata Münst., O. crista difformis Schloth., mit rundlichen Schalen, die oberen mit wenigen dicken gerundeten Strahlen versehen, welche durch starke Wachsthumansätze schuppig u. knotig erscheinen. O. decemeostata Münst., schief oval mit zehn Falten, u. O. complicata Goldf, häufig im Muschelkalk. O. Marshii Sow., hat hohe, dachförmige, oben scharfkantige Falten, welche unregelmäßig vom Wirbel nach dem Rande laufen u. hier von beiden Seiten her übereinander greifen; bezeichnend für den mittleren braunen Jura. O. pectiniformis Schloth., eiförmig, fast symmetrisch, wie Pecten mit zwei Ohren versehen u. mit elf dicken Falten bedeckt; im braunen Jura. O. diluviana L., hat dicke, oval dreiseitige Schalen, die untere ist gewölbter als die obere, mit einer ziemlich großen Fläche aufgewachsen, u. hat an ihren freien Seiten hohe scharfkantige, zickzackförmig gestreifte Falten; die Falten der oberen Schale entsprechen denen der unteren. Findet sich schon im Hilsconglomerat von Essen u. im untern Quader von England, Sachsen u. Böhmen, am häufigsten jedoch im obern Grünsand von Westfalen u. im unteren Pläner von Plauen bei Dresden u. Bilin in Böhmen, Balsberg, Ihö, Oretorp u. Kjuge in Schweden, auch im oberen Quader von Sachsen, Böhmen u. Schlesien. O. carinata Lam., halbmondförmig gekrümmt, schmal, hat einen hohen, flach- od. scharfgekielten Rücken mit hohen schmalen Falten; im Kreidegebirge. O. bellovacina Lam., mit rundlich ovalen Schalen, deren obere flach u. mit wenigen dicken, gerundeten Falten versehen ist. O. edulis L. (die eßbare Auster) kommt fossil im Thonmergel am Mittelrhein vor. b) Mit glatten Schalen: O. placunoides Münst. u. O. subanomia Münst. (O. sessilis Schloth.), die Schalen dünn, die untere ist mit der ganzen Fläche auf andere Meerthiere aufgewachsen; im Muschelkalk. O. sandalina Goldf, den vorigen ähnlich, im Jura. O. eduliformis Schloth. (O. Kunkeli, O. explanata), mit großen flachen, rundlichovalen Schalen; im braunen Jura. Ohippopodium Nils, flach, länglich bis queroval, die untere Schale ist mit einem breiten Saume aufgewachsen, in verschiedenen Schichten der Kreideformation. O. lateralis Nils, klein, länglich eiförmig, die untere Schale hochgewölbt, die untere flach u. mit einer kleinen Fläche in der Nähe des Wirbels aufgewachsen, im Hilsconglomerat, unterm Quader, Pläner u. Grünsand vieler Gegenden. O. haliotoïdes, so v.w. Exogyra hal. O. columba, so v.w. Exogyra col. O. arcuata, so v.w. Gryphaea arc. O. cymbium, so v.w. Gryphaea cymb. O. vesicularis, so v.w. Gryphaea ves.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 503.
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