Scoparin

[704] Scoparin, C42H22O20, gelber krystallinischer indifferenter Farbstoff, welcher sich neben Sparteïn im Pfriemenkraut (Spartium scoparium) findet; man erhält es, indem man den wässerigen Auszug der Pflanze abdampft, die entstandene Gallerte in Salzsäure haltigem Wasser in der Wärme auflöst u. heiß filtrirt; aus der Flüssigkeit scheidet sich eine grünliche Gallerte aus, welche mit kaltem Wasser gewaschen u. getrocknet, dann in heißem Wasser gelöst u. im Vacuum eingedampft wird. Das so gewonnene S. ist eine blaßgelbe amorphe Masse, welche aus Alkohol in sternförmigen Krystallen anschießt, reagirt nicht auf Pflanzenfarben, löst sich schwer in kaltem Wasser u. Alkohol, aber leicht in beiden beim Erhitzen u. in ätzenden u. kohlensauren Alkalien, auch in Kalk u. Barytwasser, in concentrirten Säuren, wird durch Chlorkalklösung dunkelgrün. Salpetersaures Silberoxyd u. Quecksilberchlorid fällen die Lösungen des S-s nicht; neutrales u. basisches essigsaures Bleioxyd geben grüngelbe flockige Niederschläge; beim Erhitzen verkohlt es. Es wirkt stark harntreibend, nicht narkotisch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 704.
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