Wieselburg

[202] Wieselburg, 1) Comitat im ungarischen Kreise jenseits der Donau, zwischen dem österreichischen Unterwienerwaldkreis u. den Comitaten Raab, Presburg u. Ödenburg; 38 QM. mit 76,600 Ew.; der Boden ist mit Ausnahme eines kurzen Zweiges des Leithagebirges, welcher bei dem Neusiedlersee in das Comitat hereinragt, eben, von der Donau, Leitha, Rabnitz u. dem Reusiedlersee, sowie dem [202] Hansag Sumpf bewässert u. sehr fruchtbar, mit vorzüglicher Landwirthschaft u. Viehzucht. Es wird in die drei Stuhlbezirke Ungarisch-Altenburg, Ragendorf u. Neusiedl am See eingetheilt; Sitz der Comitatsbehörden ist Ungarisch-Altenburg. 2) (Moson), Marktflecken darin im Bezirk Ungarisch-Altenburg, an der Kleinen od. Wieselburger Donau u. der Eisenbahn Wien-Komorn etc.; hat Post, permanente landwirthschaftliche Maschinenausstellung, Seidenspinnerei, Rohzuckerfabrik, Stärkefabrik u. ist Hauptplatz für den ungarischen Getreidehandel; 3050 Ew. W. wurde nach einem Gefecht 18. December 1848 von Jellachich eingenommen. 3) Marktflecken im Bezirk Scheibs des Oberwienerwaldkreises in Österreich unter der Enns, an der Kleinen Erlaf, mit Schloß.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 202-203.
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