[815] Boquin (Bouquin, spr. Bukäng) Peter, geb. zu Anfang des 16. Jahrh., studirte in Bourges u. wurde nach 1539 Prior des Carmeliterklosters; der Reformation zugewendet, verließ er 1541 das Kloster u. wurde, nach einem Aufenthalte in Basel u. Wittenberg, Lehrer in Strasburg; von hier kehrte er nach Bourges zurück, wo er an der Universität Hebräisch u. Exegese lehrte u. Prediger am Dome wurde. Als die Verfolgungen über die Reformirten ausbrachen, floh er erst 1555 nach Strasburg, wo er Prediger an der Französischen Kirche wurde, u. folgte von da 1557 einem Rufe als Professor der Theologie nach Heidelberg, mußte aber unter dem Kurfürsten Ludwig als Reformirter 1574 Heidelberg verlassen u. wurde Professor in Lausanne, wo er 1582 starb. Er schrieb mehre dogmatische Schriften u. Discours de la vie et de la mort de Fréderic Comte Palatin, 1577.