[826] Cholūla (spr. Tscholula, sonst Churultecal), alte, ehemals blühende u. volkreiche Stadt in der jetzigen Provinz Puebla in Mexico; war vielleicht schon von den Ulmeken gegründet, wenigstens stammt sie aus der Zeit vor der aztekischen Herrschaft; sie hatte eine republikanische Verfassung u. zur Zeit der spanischen Eroberung über 400 Tempel, darunter den berühmten Tempel des Gottes Quetzalcoatl, welcher durch seine Höhe von 166 Fuß u. seine Basis von 1351 Fuß Breite das größte Bauwerk des Landes war. Außerdem hatte die Stadt 20,000 Häuser innerhalb u. ebenso viele außerhalb der Ringmauern, war der Hauptstapelplatz für den Handel des Tafellandes von Anahuac u. das Ziel zahlreicher Wallfahrer, sowie durch die Pracht der religiösen Umzüge u. Feierlichkeiten ausgezeichnet. Die Einw., deren Zahl noch Las Casas zu 150,000 angibt, besaßen Bildung u. Kunstfertigkeit im hohen Grade u. verfertigten bes. Metallarbeiten, Tuch aus Baumwolle u. Agave u. seine Thonwaaren. Jetzt hat die Stadt etwa 5000 Ew.; auf der Plattform jenes riesenhaften Tempels ist die Kirche Nostra Señora de los Remedios errichtet; in der durch alte Bewässerungsanlagen fruchtbaren Gegend wird bes. Weizen u. Mais gebaut.