[869] Masaya, Stadt im Departement Granada der centralamerikanischen Republik Nicaragua, in fruchtbarer Gegend zwischen dem Nicaragua- u. Managuasee, hat breite u. gerade, mit Bäumen bepflanzte Straßen, Parochialkirche in gemischtem byzantinisch-gothischen Styl, Gewerbfleiß (bes. der indianischen Bevölkerung, welche Hängematten, bunte Schilfmatten, Palmhüte, Trinkgefäße u. Becken aus Calabasseschaalen, irdene Geschirre etc. anfertigen), gegen 20,000 Ew. mit den umliegenden kleinen Indianerpueblos. Mit Wasser wird die Stadt versehen aus dem nahen See von M., einem Kratersee, an dessen senkrechten, über 100 Fuß hohen Felswänden Leitern, Stufen u. ein in den Felsen gehauener gewundener Weg hinabführen. Dabei liegt auch der Vulkan M. welcher nach dem letzten großen Ausbruche 16. März 1772 wieder im April 1853 u. Juli 1857 Zeichen seiner Thätigkeit gegeben hat; seine Umgebung, eine der ödesten u. schauerlichsten vulkanischen Wildnisse, heißt die Hölle von M.