Costarica

[211] Costarica. Das Eisenbahnnetz dieses amerikanischen Freistaates hat einen Umfang von rund 748 km. Die wichtigste der Bahnen ist die Überlandbahn zwischen Puerto Limon am Karaibischen Meer nach Puntarenas am Golf von Nicoya am Stillen Ozean. Die letzte Strecke dieser Bahn von San José nach Puntarenas ist am 1. Januar 1911 fertig gestellt und am 1. Februar 1911 dem Betrieb übergeben worden. Zwei Zweigbahnen gehen von Ciruelas nach Alajuela (8 km) und von El Bobla nach Esparta (9∙6 km) und San José (3 km). Die Entfernung von Puerto Limon bis Puntarenas beträgt 274 km. Die Bahn hat eine Spurweite von 1∙05 m. Ihre Herstellung durch das gebirgige, an Wasserläufen reiche Gelände, war sehr schwierig und kostspielig durch die vielen Tunnel- und Brückenbauten. Die atlantische Strecke von Puerto Limon bis San José ist Eigentum einer englischen Gesellschaft und an eine amerikanische Gesellschaft verpachtet. Die Strecke von San José bis zum Stillen Ozean gehört der Regierung von C. Die Northern Railway Company, die die atlantische Strecke betreibt, hat eine Anzahl von Zweigbahnen in Betrieb, von denen die meisten von der Oberlandbahn nach dem Innern des Landes führen und deren Gesamtlänge sich auf etwa 310 km beläuft.

Durch ein Ende 1909 erlassenes Gesetz hat sich der Staat weitgehender Rechte über die Zulassung von Bahnen und die Aufsicht über die Bahnen vorbehalten. Nach 99 Jahren sollen alle Bahnen dem Staate anheimfallen.

v. der Leyen.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 211.
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