Ecuador

[493] Ecuador (Äquator), Freistaat im Westen von Südamerika, erstreckt sich zu beiden Seiten des Äquators, grenzt im Westen an den Stillen Ozean, im Norden und Nordosten an Columbia, im Süden und Südosten an Peru, hat einen Umfang von 307.243 km2, ohne die Indianer 1,204.200 Einwohner. Das Land wird von Norden nach Süden durch die höchsten Gebirgstöcke der Kordilleren durchzogen; unter den Bergen befinden sich auch solche vulkanischer Natur. Der höchste Berg ist der Chimborazo (6310 m). Die Hauptstadt Quito mit 80.000 Einwohnern liegt 2850 m hoch. Der größte Hafenplatz ist Guayaquil.

An Eisenbahnen besaß Ecuador im Jahre 1910 536 km. Die bedeutendste ist die im Jahre 1908 fertiggestellte, 478 km lange Guayaquil-Quito-Eisenbahn, die zunächst in östlicher Richtung bis auf die Höhe der Kordilleren und dann in nördlicher Richtung weiter führt. Die Fahrt von dem Hafen nach der Hauptstadt dauert 40 Stunden, früher dauerte die Beförderung mit Maultieren 12–15 Tage. Der Betrieb[493] ist sehr teuer. Eine weitere Bahn ist von dem Hafen Bahia de Caraques nach Quito geplant, wovon im Jahre 1910 die Strecke bei Calceta (54 km) fertiggestellt war. Geplant ist auch der Bau einer Linie von Ambato, einer Station der Guayaquil-Quito-Bahn, nach dem Flusse Curaray, einem schiffbaren Nebenflusse des sich in den Amazonenstrom ergießenden Napo. Ferner befindet sich im Bau die Linie Huigra-Cuenca im Süden von E., die eine Verbindung zwischen Cuenca und Guyaquil herstellen soll.

Literatur: Vgl. Kupka, Archiv. f. E. 1911, S. 157.

v. der Leyen.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 493-494.
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