[479] Ecuadōr, Republik an der Westküste Südamerikas [Karte: Südamerika I], mit den Galapagosinseln 307.243 qkm, ca. 1.272.000 E. Im W. gebirgig (Doppelkette der Kordilleren mit zahlreichen Vulkanen, deren höchster der Chimborasso, 6310 m), im O. das wasser- und waldreiche Tiefland des Amazonenstroms. Haupterwerbszweige Landwirtschaft und Viehzucht, daneben Bergbau, Flechtarbeiten (Panamahüte, Hängematten etc.) und Gewinnung der Naturprodukte. Handel s. Beilage: ⇒ Südamerika; Eisenbahnen s. Beilage: ⇒ Eisenbahnen; Telegraphenlinien 4130 km. Demokrat.-republikanische Verfassung; neben dem auf 4 J. gewählten Präsidenten steht ein Kabinett von 4 Ministern sowie ein Staatsrat, die legislative Gewalt übt der Kongreß (auf 4 J. gewählte Senatoren- und auf 2 J. gewählte Deputiertenkammer) aus. Budget 1905: 12,24 Mill. Sucres. Universität in Quito. Stehendes Heer 1903: 4379, Nationalgarde etwa 90.000 Köpfe. Einteilung in 16 Provinzen und die Galapagosinseln; Hauptstadt Quito. Wappen zeigt Abb. 474; Flagge: gelb (doppelbreit), blau, rot, horizontal gestreift [Tafel: Flaggen]. – E., ehemals ein Teil des Inkareichs, seit 1532 spanisch, gehörte bis 1710 zum Vizekönigr. Peru, dann zu Neugranada, wurde 1822 frei und ein Teil der Republik Columbia, konstituierte sich 1830 als eigener Staat unter dem Präsidenten Juan José de Flores, seitdem durch fortwährende Parteikämpfe und Revolutionen beunruhigt. – Vgl. Stübel (1886), Wolf (span., 1892), Reiß und Stübel (2 Bde., 1892-1902), Kolberg (4. Aufl. 1897), Reiß (1901 fg.).