Kohlensäurewagen

[381] Kohlensäurewagen, gedeckte Spezial wagen zur Beförderung von in Stahlflaschen verflüssigter Kohlensäure.

Die von der Gothaer Waggonfabrik für die Gothaischen Kohlensäurewerke (Sondra-Quelle) gelieferten K. entsprechen in Bezug auf Zug- und Stoßvorrichtung, Bremse u. dgl. den Normalien des deutschen Staatsbahnwagenverbandes; sie sind wegen des großen Gewichtes der Stahlflaschen dreiachsig (Radstand 2×4 m). Die ganze Wagenlänge über Buffer gemessen beträgt 12∙6 m; die Kastenbreite ist 2∙8 m, die Kastenlänge 11 m.

Im Wagen sind 107 Kohlensäureflaschen untergebracht. Diese haben eine Einzellänge von 3500 mm bzw. 5830 mm, bei einem äußeren Durchmesser von 205 mm. Sie werden reihenweise mit etwas Gefälle übereinander mit der Wagenlängsrichtung gleichlaufend in einem Gestelle gelagert; die Ablaßköpfe sind abschraubbar durch Rohrleitungen wagrecht untereinander verbunden. Die Sammelleitungen münden in eine gemeinsame Hauptleitung und sind durch Ventile absperrbar. Durch diese Anordnung wird der Vorteil erreicht, daß die Flaschen beliebig reihenweise oder aber alle Flaschen auf einmal gefüllt bzw. entleert werden können.

Das Ein- und Ausbringen der Flaschen erfolgt durch die an den Stirnwänden befindlichen Drehtüren. Außerdem besitzt der Wagen noch je eine Drehtür in jeder Seitenwand.

Das Dach des Wagens ist vierteilig und leicht abnehmbar; gegen Wasser sind sämtliche Stoßfugen mit Blech abgedichtet.

Der Wagen wiegt einschließlich der montierten Flaschen und Armaturen 34∙7 t; das Ladegewicht beträgt 9∙5 t.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 381.
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