Main-Weserbahn

[242] Main-Weserbahn. Name der früher selbständigen Bahn von Cassel über Marburg und Gießen nach Frankfurt a. M.

1842 wurde, nachdem frühere Bestrebungen wegen Herstellung einer Eisenbahnverbindung zwischen den Hansestädten und Frankfurt a. M. erfolglos geblieben waren, auf Preußens Drängen die Eisenbahnfrage wieder aufgenommen. Am 6. Februar 1845 kam zwischen dem Kurfürstentum, dem Großherzogtum Hessen und der freien Stadt Frankfurt ein den Bau der M. betreffender Staatsvertrag zu stande.

Die M. wurde im Jahre 1852 eröffnet und bildete lange Zeit die einzige Verbindungslinie nicht nur von Frankfurt a. M. nach den Hansestädten, sondern auch nach Thüringen und Berlin.

Nachdem infolge des Krieges von 1866 die kurhessischen und Frankfurter Teile der M. an Preußen gefallen waren, wurde eine einheitliche Verwaltung der Bahn unter einer königlichen Eisenbahndirektion in Cassel eingesetzt.

1879 trat Hessen seinen Anteil an der M. für 17,250.000 M. an Preußen ab, das nach Gesetz vom 7. März 1880 vom 1. April 1880 ab das Eigentum der Bahn übernahm.

Die Linie der M. wurde der Eisenbahndirektion Hannover unterstellt.

Seit 1895 gehört sie zu den Strecken der Eisenbahndirektionen Cassel und Frankfurt a. M.

Literatur: Die Akten des Königlichen Staatsarchivs Marburg. – H. Dröll, Sechzig Jahre hessischer Eisenbahnpolitik, 1836–1896.

Firnhaber.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 242.
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