Niesenbahn

[360] Niesenbahn (Schweiz), elektrisch betriebene Seilbahn auf den Gebirgsstock des Niesen am Thunersee, der südwestlich von Spiez durch sein regelmäßiges Profil gleich einer riesigen Pyramide dem Auge auffällt. Die Fußstation liegt neben der Station Mülenen-Äschi der Bahn nach dem Lötschberg, 693∙65 m ü. M. Die Spurweite ist 1 m. Die Bahn ist in 2 Abteilungen gebaut, die auf der Umsteigestation Schwandegg unter sich verbunden sind. (Weitere Angaben baulicher Natur sind in Tab. VII, S. 218, Bd. II, enthalten.) Das Längenprofil ist, soweit die Geländeverhältnisse gestatteten, dem theoretischen angepaßt. Die Neigungswechsel sind durch parabolische Bogen ausgerundet. Die Aussicht von der Gipfelstation auf 2335∙83 m Höhe ü. M. wird mit der des Brienzer Rothorns verglichen. Nach Süden überblickt man die dichten Massen der Berner Alpen, nach Norden die Mittelgebirge, zu Füßen ein weites Flächenland mit Seen und dem Aarfluß. Die Bahn wurde 1910 eröffnet. Die Anlagekosten betrugen Ende 1913 1,924.248 Fr., auf 1 km 545.576 Fr. Die elektrische Energie wird vom Berner Kraftwerk als Dreiphasenwechselstrom von 4000 Volt geliefert. Die Betriebseinnahmen betrugen 1913 55.191 Fr., die Ausgaben 44.145 Fr. Die Fahrzeit ist 52 Min. Der größte Kraftaufwand während der Fahrt entspricht einer Arbeitsleistung von 80 PS.

Literatur: Schwz. Bauztg., Bd. LVII, Nr. 13, 14 u. 15.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 7. Berlin, Wien 1915, S. 360.
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