Schafbergbahn

[306] Schafbergbahn. Von St. Wolfgang (544 m ü. M.) am Abersee, an der Grenze von Oberösterreich und Salzburg, führt eine eingleisige reine Zahnbahn nach Bauart Abt mit 1∙0 m Spurweite, 80 m und 100 m Krümmungshalbmesser, 255 größter und 44 kleinster Steigung auf den 1780 m hohen Schafberg und endigt etwas unter dem Gipfel auf 1732 m ü. M., so daß bei 5∙7 km wagrechter Länge 1188 m erstiegen werden.

Etwa in halber Bahnlänge auf 1015 m ü. M. befindet sich eine Ausweiche und Wasserstation,[306] auf der 1361 m hohen Schafbergalm eine Ausweiche mit Haltestelle.

Der Oberbau besteht aus Eisenquerschwellen von 35 kg, Laufschienen von 21∙8 kg/m und Abtscher 2teiliger Zahnstange; der gesamte Oberbau wiegt etwa 138∙5 kg/m. In Steigungen bis zu 80‰, die nur in ganz kurzen Längen am Anfang der Bahn vorhanden sind, ist die Zahnstange einteilig, daher das Oberbaugewicht entsprechend geringer.

Der Betrieb erfolgt mit Dampflokomotiven von 17∙5 t Dienstgewicht und 2 Zahntriebrädern. Von den Personenwagen ist einer 2achsig mit 20 Sitzplätzen und 2∙2 t Gewicht; 3 Wagen haben 2 zweiachsige Drehgestelle, je 60 Sitzplätze und ein Eigengewicht von 6∙4 t. Jeder Wagen hat ein Bremszahnrad.

Die Fahrgeschwindigkeit beträgt für Berg- und Talfahrt 8 km/Std. und 7 km/Std.; die Aufenthalte in den Ausweichen eingerechnet dauert die Bergfahrt etwa 1 Stunde.

Die Bahn wurde im August 1893 dem Betrieb übergeben und ist Eigentum der Salzkammergutlokalbahn (s.d.).

Das Anlagekapital wird mit 1,800.000 K angegeben.

Dolezalek.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 306-307.
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