Schutzweiche

[423] Schutzweiche (safety switch; aiguille de sûreté; scambio di sicurezza) ist eine Weiche, die in einer bestimmten Stellung (Schutzstellung) Zug- oder Verschiebefahrten gegen Flankenfahrten aus benachbarten Gleisen schützt.

In Abb. 304 ist bei der Fahrt A1 in Gleis 1 die Weiche 2 b in der Stellung auf den krummen Strang S. gegen Bewegungen aus den Gleisen 3–5. Für die Ausfahrt B aus Gleis 2 ist die Weiche 3 c in der Stellung auf den geraden Strang S. gegen Flankenfahrten aus dem Gleis 3 und die Weiche 3 d in der Stellung auf den krummen Strang S. gegen Bewegungen aus den Gleisen 4 und 5. Im ersten Fall ist eine für den Verkehr im Bahnhof ohnehin erforderliche Weiche als S. verwendet worden, im zweiten Fall ist die S. dadurch gewonnen, daß in der Verlängerung des Gleises 3 ein Stumpfgleis angelegt ist. Nach den preußischen Vorschriften ist die Weiche 3 c bei der Einfahrt F2 auf Ablenkung zu stellen, um zu verhüten, daß ein über das Haltsignal C hinausfahrender Zug auf den Prellbock am Ende des Stumpfgleises gerät, was in vielen Fällen schwere Folgen nach sich zieht.

Bei Fahrsignal müssen die S. in abweisender Stellung (Schutzstellung) verschlossen sein. Wenn dadurch jedoch 2 Zugfahrten gegenseitig ausgeschlossen würden, die den Anforderungen[423] des Betriebs gemäß gleichzeitig stattfinden müssen, so wird von diesem Verschluß bei einer Zugfahrt abgesehen und in anderer Weise eine Sicherung der nicht geschützten Fahrt zu erreichen gesucht.

Hoogen.

Abb. 304.
Abb. 304.
Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 423-424.
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