[52] Signalmast (signal post; poteau oder mât de sémaphore; asta semaforica) dient bei den Flügel- und Scheibensignalen zum Anbringen der Flügel, Scheiben und Signallaternen und ihrer Antriebsvorrichtungen.
Ursprünglich wurden die S. aus Holz hergestellt, jetzt werden meistens eiserne Maste aus Rohren (Rohrmaste), aus Formeisen oder aus Stabwerk (Gittermaste) verwendet. Die Höhe der S. soll so bemessen werden, daß das Signal für den Lokomotivführer gut sichtbar ist. Bei ein- und zweiflügeligen Einfahrsignalen ist die gebräuchlichste Masthöhe etwa 8 m, bei mehrflügeligen 10 m. Ausfahrsignale können niedriger sein.
Zur Erreichung guter Sichtbarkeit werden vielfach auch höhere Maste bis zu 14·0 m und ausnahmsweise auch darüber hinaus verwendet. Die Maste der Scheibensignale sind im allgemeinen nicht höher als 3·55 m. Die Standsicherheit der S. wird durch schmiedeeiserne oder gußeiserne Erdfüße erreicht. Bei sehr hohen Masten muß die Standfestigkeit bei Winddruck besonders ermittelt werden.[52]
An einem S. können mehrere Flügel für eine Fahrrichtung angebracht werden (2flügelige, 3flügelige Signale); es werden aber auch die Flügel für verschiedene Fahrrichtungen an einem S. angeordnet (Doppelsignale). Es war das früher bei Blocksignalen vielfach üblich, jetzt werden mitunter noch die Flügel für Ausfahr- und Wegesignale an einem Mast angebracht.
Zur Ausrüstung der S. gehören die Signalflügel, die Signallaternen und Signalblenden mit den Aufzugvorrichtungen und die Signalantriebe (s. Stellwerke).
Die Signalflügel haben im allgemeinen eine langgestreckte rechteckige Form. Das äußere Ende wird häufig kreisförmig oder pfeilförmig ausgebildet (s. auch Formsignale). Die Länge der Flügel beträgt, von der Mitte des Mastes an gerechnet, 1·51·8 m, ihre Breite 0·200·25 m. Sie werden aus Randeisen mit senkrechten Stegen oder aus vollem Eisenblech hergestellt. Am Maß ist eine Lagerplatte befestigt, auf deren Achse der Flügel sich dreht. Der Hub wird durch Anschläge begrenzt. Bei den mit elektrischer Flügelkupplung (s.d.) versehenen Signalen werden die Stöße beim Fallen der Flügel auf Halt durch eine Flügelbremse (s.d.) gemildert. Sonst werden die Flügel zu diesem Zweck mit Gegengewichten versehen.
Die Signalflügel werden meistens rot und weiß gestrichen, wobei die Verteilung der roten und weißen Flächen sehr verschieden ist. Neuerdings wird statt des Anstrichs mit Ölfarbe oder besonderer Signalfarbe vielfach mit sehr gutem Erfolg ein Schmelzüberzug verwendet. Dazu eignen sich besonders die Flügel aus vollem Blech.
Die Signallaternen sind mit einer sog. Tasche versehen, mit der sie auf den Laternenschlitten gesteckt werden. Mit diesem werden sie durch den Laternenaufzug (s.d.) hochgezogen und herabgelassen. Die farbigen Lichter werden durch gefärbte Glasscheiben Blenden hervorgebracht, die sich vor die weiß leuchtenden Laternen legen (s. Blenden der Signallaternen).
Die Signalantriebe (s. Stellwerke) übertragen die Bewegung des Signaldrahtzugs auf die Signalflügel. Sie sind Endantriebe, wenn der Signaldrahtzug am S. endet, oder Zwischenantriebe, wenn der Signaldrahtzug zu einem andern Hauptsignal oder zu einem Vorsignal weiter führt.
Der Endantrieb besteht in einer Kurvenscheibe, die oben oder unten am Mast befestigt ist. Ist er oben angebracht, so geht der Drahtzug über eine Ablenkrolle am unteren Teil des Mastes. Der Zwischenantrieb sitzt unten am Mast; die zugehörige Kurvenscheibe ist mit ihm vereinigt oder oben am Mast angebracht.
Bei Kraftstellwerken wird der Antrieb fast ausschließlich unten am Mast befestigt; nur bei amerikanischen Anlagen findet man ihn auch oben am Mast, unmittelbar am Flügel.
Die S. erhalten einen Anstrich, der sie leicht erkennbar machen soll. Meistens werden sie in einzelnen Absätzen von etwa 12 m Höhe abwechselnd schwarz und weiß oder rot und weiß gestrichen. Zuweilen wird diese Art des Anstrichs auf die der Fahrtrichtung zugekehrte Seite des Mastes beschränkt und die andere Seite in einer unauffälligen Farbe grau gestrichen.
Hoogen.