Simplonbahn

[67] Simplonbahn (Schweiz), ursprünglich als Walliser Bahn oder Ligne d'Italie bezeichnet. Als solche war eine Linie von St. Gingolph, schweizerisch-französische Landesgrenze am südlichen Ufer des Genfer Sees über St. Maurice bis Brig mit Verlängerung durch den Simplon bis zur italienischen Grenze bei Gondo geplant.

Die Bahn sollte hiernach, den Lauf der Rhone verfolgend, der Länge nach den größten Teil des Kantons Wallis durchziehen und faßte den vielbesprochenen Alpenübergang bzw. Alpendurchstich des Simplons in sich. Sie schloß bei St. Gingolph und bei St. Maurice an das französische und schweizerische Bahnnetz und sollte es bei Gondo mit dem italienischen verbinden. Die erste Konzession bis Sitten wurde A. de Lavalette in Paris im Jahre 1853 erteilt und es gelangten, hierauf gestützt, am 14. Juli 1859 die Linie Bouveret-Martigny (38·3 km bauliche Länge)[67] und am 10. Mai 1860 die Linie Martigny-Sitten (25·8 km bauliche Länge) zum Betrieb. Am 1. August 1867 gingen diese Linien an eine neue Gesellschaft mit dem gleichen Titel über und diese eröffnete am 15. Oktober 1868 die Linie von Sitten nach Sierre (15·5 km bauliche Länge) dem Betrieb. Die Gesellschaft war jedoch nicht im stände, den Bau fortzusetzen und gelangte in Konkurs. Es entstand 1874 die Simplonbahn-Gesellschaft, die die vorhandene, 80 km lange Bahn am 22. April 1874 zum Preis von 202.422 Fr. kaufte und dann am 1. Juni 1877 die Strecke Sierre-Leuk (9·5 km), am 1. Juli 1878 diejenige von Leuk bis Brig (27·6 km) in Betrieb setzte. Am 28. Juni 1881 fand ihre Vereinigung mit der Suisse-Occidentale-Bahn statt (s. Jura-Simplon-Bahn).

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 9. Berlin, Wien 1921, S. 67-68.
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