Hofmeister, Friedrich

[486] Hofmeister, F. Der bekannte Leipziger Musikalien-Verleger Friedrich Hofmeister wurde am 24. Januar 1782 zu Strehla geboren, kam in früher Jugend mit den Eltern nach Leipzig, verlor da aber den Vater sehr bald. In der damals noch nicht lange gestifteten Ratsfreischule legte er unter Plato und Dolz den Grund zu einer umfassenden Bildung. Durch ihre Empfehlung kam er auf kurze Zeit in ein Patrizierhaus, dessen Chef ihn für den Kaufmannsstand bestimmte, durch frühzeitigen Tod jedoch vor Vollendung seiner Pläne abgerufen wurde. So trat Hofmeister, fast durch den Zufall geführt, im Jahre 1797 bei Breitkopf & Härtel als Lehrling ein.

Schon nach wenigen Jahren finden wir ihn als Geschäftsführer des neu errichteten Bureau de Musique, welche Stellung er im Jahre 1802 aufgab, um den eigenen Herd gründen zu können. Hierzu hatte er Riesa ausersehen, woselbst er sich als Kolonial- und Schnittwarenhändler etablierte.

Nach einigen Jahren (1805) genügte ihm indes dieser kleine Wirkungskreis nicht mehr; er siedelte mit Frau und Sohn wieder nach Leipzig über, um die Geschäfte seines verstorbenen Schwiegervaters, welcher ein bedeutendes Möbelmagazin besessen hatte, zu ordnen und abzuwickeln. Darauf lenkte er wieder in die zuerst[486] betretene und ihm am meisten zusagende Bahn ein. Im Jahre 1807 etablierte er seine Musikalienhandlung, die damals überhaupt die dritte in Leipzig war. Auch die erste Idee eines Musikalien-Leihinstituts rief er bald ins Leben und fand damit außerordentlichen Anklang.

Bald begab er sich auch auf da Gebiet des Verlags, es erschienen bei ihm die Werke von Heinr. Marschner, Friedr. Schneider, Alb. Methfessel, Aug. Pohlenz etc. Die freundschaftliche Verbindung mit dem Hofrat Ludw. Reichenbach in Dresden führte ihn der Naturwissenschaft zu. Er hat bis zu seinen spätesten Jahren mit mehr als dilettantischem Eifer Botanik getrieben, auch in dem buchhändlerischen Nebenzweige seines Geschäftes ausschließlich botanische Werke gedruckt.

Hofmeister starb am 30. 9. 1864, das Geschäft hatte er schon vorher, 1847, seinen beiden Söhnen übergeben.

Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1864. (Leipziger Tageblatt.)

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 486-487.
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