[919] Staackmann, L. Johannes August Ludwig Staackmann entstammte einer ursprünglich in Stadthagen in Lippe ansässig gewesenen bürgerlichen Familie, von der ein Zweig nach dem Braunschweigischen übergesiedelt war. Staackmann wurde am 3. Juni 1830 als zweiter Sohn des Bäckermeisters Staackmann zu Wolfenbüttel geboren. Mit 14 Jahren trat er bei einem Kaufmann in die Lehre, benutzte aber daneben mit peinlichster Gewissenhaftigkeit jede Freistunde zum Privatstudium in Literatur, Sprachen und klassischen Wissenschaften. Mit 17 Jahren kam er als Kommis in ein Braunschweiger Bankgeschäft. Neben seiner geschäftlichen Begabung brach damals seine aesthetisch-literarische Ader durch, er schrieb so treffliche Theaterkritiken, daß die Braunschweiger hinter dem wohlbeschlagenen Anonymus irgend eine literarische Größe vermuteten. Nach einjährigem Militärdienst trat Staackmann 1851 in ein Kolonialwarenhaus in Halle a. S. als Kommis ein. 1857 siedelte er nach Leipzig über und war hier 10 Jahre lang in dem Bank- und Speditionshaus A. Lieberoth tätig. In diese Zeit fällt seine Freundschaft mit Friedrich Spiegelhagen, die ihn 1868 zum Entschluß brachte Buchhändler zu werden. Im gleichen Jahre trat er deswegen als Sozius bei seinem Freunde Friedrich Loewe ein, mit dem er alsbald unter der Firma Loewe & Staackmann das zweite Barsortiment in Leipzig gründete. Gleich seine erste Idee, die Einführung geschmackvoll gebundener Musikalien in der damals auf den Plan kommenden beispiellos billigen und guten Edition Peters hatte ungeahnten Erfolg. 1869 stellte sich Staackmann mit dem Barsortiment ganz auf eigene Füße und erwarb von seinem Freunde Johann Ambrosius Barth jun. dessen unter der Firma Hans Barth geführtes Kommissionsgeschäft, das in seinen Grundlagen aus dem alten Ignaz Jackowitzschen Kommittendenkreise bestand.[919] Die Verbindungen mehrten sich und das Barsortiment wuchs langsam, aber sicher heran. In die Anfangsjahre dieser Unternehmungen fällt auch die Uebernahme des Verlages der Werke Fr. Spiegelhagens, denen sich 1894 derjenige der Werke Peter Roseggers zugestellte.
Staackmann starb am 13. 12. 1896; in der Geschäftsführung folgten ihm seine Söhne Alfred und Hans Staakmann.
Quellen: Lindner, L. St. , Bremen 1897.