[40] Amrita (Ind. M.), der Trank der Unsterblichkeit, der Nektar, welchen die Götter auf dem Berge Meru trinken, um ihr Leben und ihre Jugend zu verlängern, denn unsterblich sind sie, neben Brama, nicht. Die Götter und Riesen sollen den Berg Mandar in das Milchmeer getragen, die Schlange Ananden darum gewickelt und den Berg so lange in Wirbeln umhergedreht haben, bis die Milch zu Butter geronnen, aus welcher der Mond, das Glück, der Ueberfluss, die Wissenschaften und die Künste emporstiegen; zuletzt kam noch ein Genius, welcher Danawandi hiess; er trug ein kostbares Gefäss, mit der heiligen A. gefüllt; dieses verursachte einen gewaltigen Kampf zwischen den Göttern und Riesen, welchen Wischnu zum Vortheil der Ersteren entschied; die Riesen wurden in den Abgrund gestürzt, und die Götter genossen der A. in Ruhe auf dem Berge Meru. Die Symbolik sieht in dieser Mythe die Axendrehung der Erde, in der um den Berg gewundenen Schlange die Andeutung des Aequators, sucht in dem Kampfe eine Erdrevolution, auf welche nach wiederhergestellter Ruhe die Cultur des Menschengeschlechtes folgt. - A. wird auch dasjenige genannt, was, als Nahrungsmittel brauchbar, von einem Opfer übrig bleibt; wer sich nur davon nährt, erhält ohne Busse Vergebung seiner Sünden.