Angud

[48] Angud (Ind. M.), Sohn des Bali, eines Usurpators, welcher den eigenen Bruder, Sukri, seines Reiches beraubte. Rama (Wischnu in seiner siebenten Verkörperung) tödtete den Eroberer, setzte den rechtmässigen Fürsten ein und nahm des Getödteten Sohn zu seinem ersten Vezier. Rama kriegte gegen Rawana, Sukri stand ihm mit seinem ganzen Affen- und Satyrn-Heere bei; A., als Botschafter an Rawana abgesendet, suchte den Frieden zu vermitteln. Wischnu verliess den Körper des Rama und ward in der achten Awatara zum Gottmenschen Krischna; A. in eben dieser Zeit in Folge der Seelenwanderung ein Jäger. Krischna schlief mit blossen Füssen unter einem Baum, und der Glanz des himmlischen Zeichens unter Krischna's Fusssohlen lockte den Jäger Jura zum Schuss, wodurch er Krischna tödtete und so Wiedervergeltung für die Ermordung seines ehemaligen Vaters Bali übte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 48.
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