[177] Dsjuto (Jap. Rel.). In Japan herrschen vornehmlich drei Culte: D., Budsdo und Jinto, von denen der erste die Moralphilosophie der Chinesen, die Lehren des Confu-tse zur Grundlage hat. Derselbe ward durch Moos, einen Schüler des chinesischen Weisen, über das Meer gebracht. Seine Hauplehren sind: ein naturgemässes Leben: Dschin; Selbstbeherrschung: Dschi; vollkommene Erfüllung aller Pflichten der Geselligkeit: Re; Klugheit im Benehmen gegen Höhere: Tschi; und Reinheit des Herzens, Gewissenhaftigkeit: Sin. Zu dieser Religion bekennen sich die Sittenlehrer, Philosophen, die Gelehrten überhaupt, ihnen ist nicht Gott, sondern der Himmel das vollkommenste Wesen, welches die Welt regiert, doch nicht geschaffen hat, denn sie besteht, wie der Himmel, von Ewigkeit her und ist vollkommen gut, wie sie auch ist. Sie glauben kein Leben nach dem Tode, sondern ein Eingehen der Seele in die allgemeine Weltseele, welche, ohne Individualität zuzulassen, Alles in sich aufnimmt. Daher feiern ihre Bekenner auch die Leichenbegängnisse[177] mit vielem Pomp, weil sie die letzte Ehre sind, welche man den Verstorbenen erweisen kann. Tempel dagegen bauen und besuchen sie nicht.