Dsjuto

[366] Dsjuto, eine der 3 japanischen Religionen (vgl. Budsdo u. Sinto), die Lehre der Moralisten u. Philosophen, wahrscheinlich durch Moos, einen Schüler des Confucius, dahin gebracht. Hauptlehren: zu erwerben ist ein naturgemäßes Leben (Dsin), Selbstbeherrschung (Gi), Anstand im Umgang (Re), politische Klugheit (Tsi), gutes Gewissen u. reines Herz (Sin); die Seele der Verstorbenen wird von einer allgemeinen Weltkraft, wie die Gewässer vom Meere, aufgenommen etc. Diese Weltkraft ist die Gottheit Ten (Himmel, Natur), wenn man von Wirkungen, Wohlthaten etc. der Gottheit spricht; der ursprüngliche Regent der Welt ist ein anderes, aber unkörperliches, vollkommenes Wesen, ein vollendeter Verstand. Er ist die herrlichste Wirkung, welche aus In Io, aus der Thätigkeit des Himmels u. der Passivität der Erde, den allgemeinen Principien aller Erzeugung u. Zerstörung, entstanden ist. Außerdem nehmen sie noch andere Wirkungen u. Kräfte der Natur als Geister an. Die Welt ist ewig; Menschen u. Thiere sind Producte des In Io u. der 5 Elemente. Von eigentlichem Götter- u. Tempeldienst halten sie nichts; nur das Andenken ihrer verstorbenen Freunde u. Verwandten feiern sie (Go Bio Sio, d.h. Gedächtnißtafelplatz) jährlich unter allerhand Ceremonien. Die Todten werden begraben u. vorher 3 Tage in Särgen aufgestellt. Diese Religionspartei wurde zu verschiedenen Zeiten sehr verfolgt u. vermindert sich immer mehr.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 366.
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