Euphemus

[196] Euphemus (Gr. M.),

1) Sohn des Neptun und der Europa, der Tochter des Riesen Tityus, oder der Nymphe Mecionice, oder der Tochter des Königs Eurotas, der Oris, Untersteuermann der Argonauten. Als diese ihr leicht gebautes Schiff aus dem Oceanus in den See Triton trugen, kam der Meergott Triton zu ihnen in Gestalt des libyschen Königs Eurypylus; er zeigte ihnen den Weg aus den Wüsten und lud sie ein, bei ihm zu bleiben; als sie dieses abschlugen, schenkte er dem E. eine Erdscholle, wobei sich Jupiters weihender Donner hören liess. Medea, mit Jason die Heimath verlassend, befand sich auf dem Schiffe, und weissagte dem E., dass an diesem Erdenkloss ein Königreich hänge, welchen Spruch sie später (als der Klumpen zerfloss) dahin modificirte, dass derselbe erst an einem fernen Nachkommen, in siebzehn Menschenaltern, in Erfüllung gehen werde. Nun hatte E. mit Malache, einer von den Lemnierinnen, einen, Sohn erzeugt, und ein Abkömmling desselben, Battus, kam nach Africa und wurde König in dem von ihm gegründeten Cyrene.

2) E., Sohn des Trözen, führte ciconische Lanzenschwinger in den Krieg von Troja gegen die Griechen. Er ist auch bekannt durch die Liebe seiner Schwester Evopis.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 196.
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