Jason

Fig. 169: Jason
Fig. 169: Jason

[268] Jason. (Gr. M.), Sohn des Aeson und der Alcimede. (Vergl. den Art. Argonauten, welcher einen Theil der Geschichte des J. enthält; an den Schluss jenes Artikels reihet sich dieser.) J., mit Medea entflohen, kam, verfolgt von deren Bruder Absyrtus, auf die Insel der Phäaken; dort holte ihn Absyrtus ein; Alcinous wollte das Gastrecht gegen den früher Angekommenen nicht verletzen, doch verständigte man sich dahin, wenn J. mit Medea noch nicht vermählt sei, solle er gehalten sein, sie zurückzugeben. Diesen Beschluss hinterbrachte Arete, des Königs Gemahlin, dem Liebespaare, und so ward denn noch in derselben Nacht die Vermählung vollzogen. Als alte Frau kommt später die Zaubrerin zu J.s Feind Pelias, der J.s Vater vom Thron gestossen, nach Einigen sogar ermordet hatte. Sie verjüngte sich vor den Augen des Pelias und versprach, auch ihn zu verjüngen, liess ihn aber durch seine eigenen Töchter ermorden, und gab dann dem J. durch eine Fackel das Zeichen von der Vollendung der That, worauf dieser die überraschte, wehrlose Stadt einnahm, doch bald wieder von dem Sohne des Ermordeten, Acastus, vertrieben ward, worauf er sich nach Corinth wendete und dort zehn Jahre lang mit Medea lebte, bis deren Reize verblichen waren und er sie verstossen wollte, obwohl sie ihm den Thessalus, den Tisander und den Alcimenes geboren hatte. Medea stellte sich beruhigt, schenkte der neuen Braut des J., der Glauce, Tochter des Creon, ein Brautkleid, doch kaum hatte diese es angelegt, als es in Feuer aufging, und der ganze Palast verbrannte. Medea ermordete ihre und J.s Kinder und entfloh. ( Medea) J. aber nahm endlich aus Verzweiflung sich selbst das Leben. Auf unserm Bilde sehen wir, nach einem geschnittenen Steine, J. das goldene Vliess betrachten, das an einer Eiche hängt, um die sich der hütende Drache windet.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 268.
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