[205] Flins (Flinz), (Slav. M.), eine männliche, bärtige Gestalt, auf einem grossen Feuersteine (daher der Name Flint) stehend. Die Figur ist mager, so dass[205] man an manchen Orten sie für ein Todtengerippe hielt, und vielleicht ganz allein daraus, aber mit Unrecht, schloss, dass dieser F. der Todesgott der Slaven sei. Griechen und Römer kannten diess Zerrbild so wenig, als die Indier, die Asiaten und die denselben stammverwandten Slaven oder Sarmaten. Aus einigen Attributen der hier abgebildeten Figur hat man ferner schliessen wollen, dass der schwarz gebrannte Stab eine Fackel, also die Auferstehung, andeute; dasselbe gilt von dem Feuerstein, der, trotz des unscheinbaren Aeussern, doch den Funken in sich enthalte, eine an sich ganz unrichtige Vorstellungsart, da der Feuerstein wirklich keine Funken in sich enthält, sondern nur solche, durch die heftige Reibung beim Feuerschlagen glühend gemacht, von dem Stahle losreisst. Endlich musste der Hund oder Wolf, der bei dieser Figur steht, ein Löwe sein, weil derselbe durch sein Brüllen die Todten zur Auferstehung erwecken werde; allein ein Löwe hat sich wohl schwerlich jemals in die litthauischen oder polnischen Wälder verlaufen, konnte mithin von dem damit gänzlich unbekannten Volke auch nicht zum Symbol genommen werden. Der Name F. endlich selbst macht es zweifelhaft, ob dieser jemals ein slavischer Gott gewesen ist, denn Jeder, der auch nur eine slavische Sprache kennt, muss wissen, dass in derselben gar kein Anklang eines solchen Wortes vorkommt. So möchte wahrscheinlich diese ganze Fabel sich in Nichts auflösen, und unsere Figur ist irgend ein polnischer, russischer Gott oder Heros, dessen Name verloren ist.