Indra

Fig. 173: Indra
Fig. 173: Indra

[277] Indra (Ind. M.), der Sonnengott, einer der zwölf (der erste) Adityas, Sohn des Gottes Kasyapa und der Aditi; ein Gott der zweiten Classe, doch sehr hoch verehrt. Er beherrscht den Luftkreis, ist König aller Genien, welche im Luftkreise oder im überirdischen Paradiese wohnen. Der Donnerkeil, Wadschra, ist sein Erkennungszeichen. Täglich umkreist im goldenen Wagen I. die Erde, welche er unmerklich berührt; doch sieht und weiss er Alles, denn er beobachtet mit tausend Augen. Seine Verehrer haben unter sich die Heirath nach den einfachen Ceremonien der Gandharwa eingeführt. Satschi heisst seine Gemahlin, von welcher er einen Sohn, Dschayanta, hat. Der Berg Meru, der Nordpol, ist sein Wohnsitz. Amarawati heisst seine himmlische Stadt, Wardschayanta sein Palast, Nandana sein Garten. Airawat ist ein erster Elephant und Mattala sein Wagenführer. Er gebietet über Wind und Rogen. Unser Bild stellt ihn, auf seinem Elephanten reitend (wie er oft abgebildet wird), vor. Dieser aber brachte ihn einst in ein schreckliches Unglück, denn da der heilige Duruwassen, ein Braminenbettler, ihm begegnete und ihm einen Blumenkranz überreichte, welchen der Elephant, da sein Herr etwas zu achtlos mit dem Geschenk des Bettlers umging, zerriss, so verfluchte ihn der Bramine, und diess hatte zur Folge, dass der Gott seine ganze Macht verlor, durch die Riesen besiegt und aus seinem Reich vertrieben wurde, welches er nur auf wiederholte Demüthigung vor dem Bettler und auf Fürbitte des Wischnu wieder erhielt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 277.
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