[316] Lycurgus (Gr. M.),
1) Sohn des Hercules von einer der Thespiaden, deren Namen uns Apollodor nicht aufbehalten hat.
2) L., Sohn des Aleus und der Neära, König in Arcadien, bekannt durch seinen Sieg über den Keulenschwinger Areïthous, den er in einen Hohlweg lockte, wo er seine furchtbare Waffe nicht brauchen konnte, und dem viel schwächeren Feinde erlag.
3) L., Sohn des Pronax, gehörte zu den Begleitern der sieben Helden vor Theben, und zu den Menschen, welche Aesculap von den Todten auferweckte.
4) L., Sohn des Dryas, wurde nach Apollodor für seine frevelhafte Widersetzlichkeit gegen Bacchus auf das Grausamste bestraft. Früher ein Freund des Gottes, verfolgte er diesen, nachdem er die verderblichen Folgen des Weines kennen gelernt, und liess alle Reben auf seinem Gebiete niederhauen. Als nun Bacchus auf seinen Zügen durch Thracien kam, ward er von L. angegriffen, sein Gefolge zerstreut, theils gefangen, theils getödtet, er selbst aber genöthigt, nach dem Meere zu entfliehen. Da bestrafte Bacchus den feindlichen König durch Wahnsinn; in diesem hieb er seinen Sohn Dryas nieder und sich selbst die Beine ab, in der Meinung, Reben umzuhauen. Pest und Unfruchtbarkeit verödeten sein Reich; das Orakel sagte, diese Uebel würden nicht nachlassen, so lange L. noch lebe; kaum erfuhr das Volk diesen Spruch, als in einem Aufstand der König ergriffen, auf den pangäischen Berg geführt und dort von Pferden zerrissen wurde. Die Fabel, häufig von Dichtern benutzt, hat manchfaltige Veränderungen erlitten.
5) L., Bewerber um die schöne Hippodamia, ward im Wettlauf von ihrem Vater besiegt und getödtet.